Als Ansgar 1993 die Leitung des Knabenchores übernahm, zählte dieser knapp 20 Sänger. In den darauffolgenden Jahren baute Ansgar mit großem Engagement und seiner Gabe, Kinder und Jugendliche für die Kirchenmusik und das gemeinsame Singen zu begeistern, den Chor Stück für Stück auf. Zu dem (Konzert-) Knabenchor gründete er weitere Vor-Chöre, die sogenannten Kurrende-Gruppen. In der Spitze wuchs der Chor so auf fast 200 Jungs und junge Männer an. Ansgar war in dieser Zeit immer ein großes Vorbild, musikalisch und menschlich. Er schaffte es musikalischen Anspruch und disziplinierte Proben und Konzerte mit Spaß, Entspannung und Ausgleich zu verbinden. Seine Aufforderung an die Sänger „Töne leben zu lassen“ bleibt unvergessen. Er förderte ein freundliches und verantwortungsvolles Miteinander unter den Sängern, welches die meisten für ihr Leben geprägt hat. Dabei war ihm stets wichtig, dass der Knabenchor für alle singbegabten Jungs offenstand, unabhängig von finanziellem Hintergrund und musikalischer Vorbildung.
Die alljährliche Sommerfreizeit, die besonders häufig in Duderstadt stattgefunden hat, legte jedes Jahr aufs Neue den Grundstein für große und kleine Konzerte und war gleichzeitig Austragungsort für legendäre Fußball-Turniere. Die musikalische Arbeit von Ansgar führte den Knabenchor auf viele nationale und internationale Reisen, unter anderem nach London, Paris und Kopenhagen, aber auch in den Bundestag nach Berlin, zur musikalischen Begleitung des Festaktes zu „50 Jahre Bundesrepublik Deutschland“. Während Ansgars Amtszeit waren Gast-Chöre aus Japan, Tschechien und den USA zu Besuch.
Neben den großen Werken von Bach, Mozart und Mendelssohn erweiterte Ansgar das geistliche Repertoire des Chores um weltliche und moderne Musik. Die Arrangements der Comedian Harmonists wurden ein fester Bestandteil der Sommerkonzerte zum Schuljahresende. Ein ganz besonderes Highlight war das 1998 von Hans Schanderl eigens für den Knabenchor komponierte „Wunderbar“, welches klangvolle Chor-Elemente mit einem Rap-Solo und begleitender mouth-percussion verbindet und während Ansgars Zeit als Kantor mehrfach aufgeführt wurde.