Viele verschiedene Aktivitäten und Erlebnisse bereichern den Choralltag. Hier ein paar Beispiele …
Viele verschiedene Aktivitäten und Erlebnisse bereichern den Choralltag. Hier ein paar Beispiele …
Kantatenprojekt mit Kapellsolisten und Bremer Kammerchor 15. September 2024
Einen Tag nach dem „herrlichen Kantatensonntag“ sitzt Johannes – ehemaliger Präfekt und nun seit einem Jahr Medizinstudent in Leipzig – im Kirchenmusikbüro und schwärmt von Bachs Kantate Nr. 8: Mal wieder mit so viel Präzision und Detailverliebtheit geprobt zu haben, zumal gemeinsam mit seinem Bruder, den anderen Chorjungs sowie den Sängerinnen und Sängern vom Kammerchor … vor allem aber unter Ulrich Kaisers Leitung, „das hat so richtig, richtig Spaß gemacht!“
Geburtstagsvesper 7. September 2024
Zum 79. Knabenchorgeburtstag gab es in diesem Jahr nicht nur die Wiedereröffnung der Ausstellung mit neuen Exponaten, sondern auch die Aufnahme von 4 neuen Chorknaben sowie einen spannenden Vortrag zur 500jährigen Geschichte des Gesangbuches.
Bei sommerlichen Außentemperaturen erklang in der kühlen Kirche nicht nur einmal mehr Johann Walters „Nun bitten wir den heiligen Geist“ aus dem ersten Gesangbuch. Auch das frisch einstudierte „Ascendens Christus in altum“ von Tomás Luis de Victoria war zu hören, bevor mit erfrischender Limo auf den fast runden Geburtstag angestoßen wurde.
Mal zusammen ins Konzert gehen … 3. September 2024
Konzertchorsänger sein heißt ja eigentlich, Konzerte geben. Eigentlich!
Ab und zu ist es aber auch ganz schön, mal Publikum zu sein und zum Beispiel andere Knabenchöre zu hören.
Diese Gelegenheit nutzten Sänger und Team am Vorabend von Anton Bruckners 200. Geburtstag und lauschten den St. Florianer Sängerknaben im Rahmen des Musikfestes sehr interessiert. „Happy Birthday, Anton!“ hieß das Programm mit vielen Werken des Geburtstagskindes. Und, so war es ausgesprochen spannend, das geliebte „Locus iste“ von denen zu hören, die sagen, es sei quasi ihre Chorhymne, weil Anton Bruckner mal einer von ihnen war. Noch spannender ist es jedoch gewesen, zum Schluss in kleinem Kreis unter der Leitung von Ulrich Kaiser eben jene wunderbare Motette gemeinsam zu singen …
Kantaten-Messe in St. Johann 11. August 2024
Die erste Bach-Kantate im neuen Chorjahr erklang mitten im Bremer Schnoor: Zu Gast in St. Johann genoss man bei hochsommerlichen Temperaturen die Proben für Kantate 113 „Herr Jesu Christ, du höchstes Gut“ in der angenehm kühlen Kirche.
Wer es nicht pünktlich zum Beginn der Messe schaffte, der musste mit einem Stehplatz vorliebnehmen: Begeistert warteten die vielen Gottesdienstbesucher auf die erste Aufführung einer Bach-Kantate in einer Messe – und spendeten überschwänglichen Applaus.
Ein wohlverdientes Eis gab es zum Abschluss für die Kapellchorsänger und ihre Familien. Was für ein gelungener Auftakt!
Alle Jahre wieder … Sommerprobenfreizeit in Meppen 27. Juli bis 3. August 2024
Keine Sommerferien ohne Probenfreizeit in Meppen. Keine Probenfreizeit in Meppen ohne großes Fußballturnier, Fünferratswahl und die ersten Proben für das Weihnachtsoratorium. Vorfreude, Aufregung, alles wie immer? Fast!
In diesem Jahr wurden gleich vier Geburtstagskinder gefeiert, gab es Besuch für Registerproben und wechselten am Ende gleich alle Konzertchorwechsler in den Konzertchor.
Alle Jahre wieder … gibt es also immer auch mal Überraschungen!
Eisessen 19. Juni 2024
„Jungs, heute muss es zügig gehen – in 55 Minuten müssen wir wieder hier sein.“, lautete die Ansage vom Chorleiter. Gesagt, getan: Vorneweg schnell noch ein Geburtstagslied und Gratulation zum Abi für Julian und Jan Phillip, dann eilenden Schrittes mit 70 großen und kleinen Sängern an die Schlachte zum Eisessen, auf der Teerhofbrücke noch rasch „Heute kam ein Sommerbote“ anstimmen und dann zügig zurück. Vor der Kirche das obligatorische Ständchen für die Eltern singen und ein fröhliches „Schöne Sommerferien!“ schmettern.
Warum es in diesem Jahr sooo schnell gehen musste? Damit alle das EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn schauen konnten …
Der Thomanerchor Leipzig zu Gast 17. Juni 2024
Julian lacht, als er an den Bussen der Thomaner steht und das Gewusel um Koffer und Noten beobachtet: „Das ist ja wie bei uns!“ – Stimmt!
Nachdem alle Thomaner ihre Koffer gefunden haben, geht es im Gänsemarsch Richtung Kirche. Erste Aufregung macht sich breit. Genau 70 Koffer müssen verstaut, Konzertkleidung ausgepackt und die Frage „Ist die Limo etwa für uns?“ geklärt werden.
Zunächst probt Ulrich Kaiser mit seinen Jungs: Gespannt und voller Vorfreude auf die Konzerteröffnung ist man – bestens vorbereitet sowieso. Danach proben die Thomaner und dann läuft er schon, der Countdown zum Konzert. Die Kirche füllt sich …
Ganz besonders stolz ist Ulrich Kaiser hinterher auf seinen Kapellchor: „Jungs, ich kann kaum glauben, was ihr da vollbracht habt! Wo soll das bloß hinführen?“ Begeistert sind auch die Jungs selbst, vor allem aber das Publikum, voll Lob auch die Thomaner.
Anschließend werden 70 Thomaner zur Übernachtung auf 35 Knabenchorfamilien verteilt. “Was für eine schöne und bereichernde Erfahrung!”, sind sich hinterher alle einig, bevor es für die Gäste nach Braunschweig weitergeht.
Festgottesdienst zum 500-jährigen Gemeindejubiläum 16. Juni 2024
Viel gute Laune ist schon vor Probenbeginn zu spüren, die ersten Töne hatte man bereits radelnd auf dem Weg in die Kirche und beim Umziehen gesungen.
Dem Choral „Jesus bleibet meine Freude“ aus Kantate 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“ konnte man sich buchstäblich nicht entziehen. So ist das mit Ohrwürmern.
„Warum ist das heute ein Festgottesdienst?“, fragt jemand, während er in seinen Chormantel schlüpft. „Weil Unser Lieben Frauen – also die Gemeinde – an Pfingsten 500 Jahre alt geworden ist.“, kommt prompt die Antwort.
Ein ausgesprochen feierlicher Gottesdienst mit wunderbarer Bach-Kantate wird es dann auch – gekrönt vom üppigen Applaus der vielen Gottesdienstbesucher …
Fußball in der Bolzerei 15. Juni 2024
Fußball geht immer! Da ist man sich einig und radelt auch nach einer anstrengenden Kantaten-Probe noch gemeinsam in die Bolzerei, um zwei Stunden gemeinsam zu kicken. Bei Salzbrezeln und Limo werden in der Spielpause schnell noch die Pläne für die bevorstehenden Sommerferien ausgetauscht.
„Wisst ihr, was meine Lieblingsposition beim Fußball ist?“, will Christopher plötzlich wissen, erntet fragende Blicke und löst das Rätsel gleich selbst auf: „Auswechselspieler“, sagt er und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Eigentlich spielt er nicht gerne Fußball. Mit dem Chor sei das aber was anderes, da gehe es ja um die Gemeinschaft. Es folgt ein vielfaches zustimmendes, verschwitztes Nicken.
Die anstehende Kantate 147 auf den Lippen, geht es am späten Nachmittag auf dem Rad an der Schlachte entlang zurück nach Hause: Hungrig und voller Vorfreude auf den Festgottesdienst am Sonntag.
Ständchen zum 1000. Orgelpunkt 14. Juni 2024
Seit über 21 Jahren lädt Hilger Kespohl – quasi ununterbrochen – freitags um 17 Uhr zum Orgelpunkt in Unser Lieben Frauen ein. Zum nun anstehenden 1000. Orgelpunkt mit vielen Gästen, Sektempfang und Torte wartete Chorleiter Ulrich Kaiser nicht nur mit einem Ständchen des Kapellchores auf, sondern auch mit ein paar Zahlenspielen: In Dauerschleife gespielt, so hatte er ausgerechnet, käme man auf über 3 Wochen nichts als Orgelmusik – und ca. 100 Gäste pro Woche füllten summa summarum das Weser-Stadion über diesen langen Zeitraum gleich doppelt. Wer keinen Orgelpunkt verpasst hatte, konnte Hilger Kespohl darüber hinaus mit über 1000 verschiedenen Orgelwerken von weit über 200 Komponisten hören. Wen er am häufigsten spielte? Johann Sebastian Bach!
Mini-Konzert der Kurrenden II und III 12. Juni 2024
Wie immer war es ordentlich voll im Christophorus-Saal als die Kurrenden II und III unter Leitung von Julio Fernandez und Constanze Liebert Frühlings- und Sommerlieder präsentierten und Mama, Papa, Oma, Opa sowie viele Freunde stolz applaudierten.
Knabenchorvesper 8. Juni 2024
„Das war wirklich eine ausgesprochen schöne Vesper.“, sagt jemand beseelt beim Verlassen der Kirche.
Besonders stimmungsvoll war sie, gab es doch Beeindruckendes zu feiern: 500 Jahre evangelische Gemeinde Unser Lieben Frauen. Ausgewählte Werke wie Gabriel Faurés „Cantique de Jean Racine“, Anton Bruckners „Locus iste“ und Alessandro Grandis „Cantabo domino in vita mea“ sorgten nicht nur für einen feierlichen Rahmen, sondern auch für viele Gänsehautmomente – nicht nur bei den Gästen.
Nacht der Chöre 7. Juni 2024
Zuerst der Mädchenkantorei lauschen, dann selber singen und anschließend schauen, was der Abend wohl so bringt und wer noch so auftreten wird. Das Programm verhieß viel Abwechslung.
Während die kleinen Kapellchörler nach dem Auftritt zügig nach Hause eilten, tummelten sich die Großen in der vollen Kirche, unterstützten den Einlass, plauderten mit dem Chorleiter, lauschten den eigenen Vätern und labten sich an leckerer Pizza. Ein vergnüglicher gemeinsamer Abend voller Chormusik.
Eine echte Premiere: Das 1. Sommerschulkonzert „500 Stimmen“ 6. Juni 2024
Ein bisschen sprachlos waren Team und Chorleiter, als sich die Kirche am Vormittag zügig mit gut 600 Grundschulkindern für das erste Schulkonzert in der Geschichte des Knabenchores füllte. Da rutsche den Jungs der Kurrende I fast ein bisschen das Herz in die Hose – erst recht, als man die eigene Klasse im Publikum entdeckte!
Schließlich war die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt und alle neugierig, wie es wohl werden würde, das allererste Schulkonzert: Wie klingt es, wenn 600 Kinder gemeinsam „Alle Vögel sind schon da“ singen oder einfach dem „Viva la musica“ der Kurrende-Jungs lauschen? Wie klingt tosender Applaus von 1200 Kinderhänden? Und, was geschieht, wenn plötzlich die Werder-Hymne angestimmt wird?
Gar nicht so einfach, ein passendes, beschreibendes Wort zu finden: „Überwältigend!“ trifft es wohl ganz gut.
Benefiz-Konzertreise durch Brandenburg 17. bis 21. Mai 2024
„Ich weiß jetzt schon, dass es eine richtig schöne Reise wird“, war sich Chorleiter Ulrich Kaiser bereits beim Einsteigen in den Bus absolut sicher.
Er sollte recht behalten, es wurde eine im wahrsten Sinne des Wortes wunderbare Reise.
Das erste Konzert des Kapellchores fand am Samstagnachmittag im Stift Marienfließ statt. Auf dem alten Klostergelände fühlte sich der erste Tag – trotz intensiver Proben – fast ein bisschen wie Urlaub an.
Anders als geplant – Probe und Eisessen in Findorff 15. Mai 2024
Geplant war ein kleiner Auftritt im Rahmen des Kirchentages und dann kam es doch ein bisschen anders … Macht nichts! Es wurde ein schöner Nachmittag in der Findorffer Martin-Luther-Kirche. Die Stücke für die Pfingstreise wurden noch einmal intensiv geprobt und zum Abschluss gab es leckeres Eis. Herz, was willst du mehr?
Auf neuen Wegen – Bach-Kantaten-Gottesdienst 28. April 2024
„Ein Projekt, das so richtig viel Freude macht“, schwärmt Chorleiter Ulrich Kaiser.
Schon in der ersten gemeinsamen Probe sprühen die Funken: Solisten des Kapellchores, des neugegründeten Bremer Kammerchores sowie Laudate Cantate arbeiten intensiv an der Bach-Kantate 10 „Meine Seel erhebt den Herren“.
Die gegenseitige Begeisterung ist folglich deutlich hör- und spürbar als die Kantate im Gottesdienst erklingt – und die Vorfreude auf ein weiteres Projekt in dieser Form groß …
Zukunftstag beim Knabenchor 25. April 2024
“Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!”, dachte sich vielleicht unser Jakob, als er sich entschied sich, den Zukunftstag einfach bei seinem Knabenchor zu verbringen. (Gegenwart und Zukunft liegen halt manchmal dicht beieinander.) Zunächst ging es für den zwölfjährigen Knabensopran im wahrsten Sinne des Wortes hoch hinaus, denn – gemeinsam mit seinem Chorleiter – wurde der für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Kirchturm erkundet und mit Stimmgabel die Tonhöhe der einzigen Kirchenglocke bestimmt. Wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt, hieß es dann, tief in die Geheimnisse des Podestbaus einzudringen und auch gleich ein solches Kunstwerk für den gemeinsamen Auftritt mit dem Bremer Kammerchor planen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und die Stimmgabel wechselte den Besitzer …
Kurrende-Fest in Seebergen – Alles wie immer? 21. April 2024
Als das 5. Kurrende-Fest in der Seebergener Scheune nahte, mutmaßte der Autor, was er wohl an dieser Stelle schreiben würde: Wahrscheinlich alles wie immer? Mitnichten!
Zum einen wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt, denn mit über 140 Gästen (bisher 100) platzte die Scheune förmlich aus allen Nähten. Zum anderen wurde das obligatorische Ständchen nicht mehr allein von Ulrich Kaiser geleitet, sondern von den drei neuen Kurrende-Leitenden Julio Fernandez, Constanze Liebert und Benjamin Kirchner.
Und danach? Kuchentafel vernichten – Fußball, Tischtennis und Toben – Bratapfel verspeisen – aber vorher noch den Chorleiter jagen und in den Ofen stecken. Also alles so schön wie immer? Irgendwie ja…
Fußballturnier bei Soccer-King 9. April 2024
Gleich nach den Osterferien sollte es noch einmal ein Fußballturnier geben, weil es im Januar schon sooo viel Spaß gemacht hatte. Die meisten Sänger kriegen von Fußball buchstäblich nie genug, da wird schon mal der Klavierunterricht verlegt …
Doch, wer geht ins Tor, wenn doch eigentlich alle am liebsten selbst das Runde in das Eckige schießen wollen?
Diesmal fiel Wahl unter anderem auf den kleinsten und jüngsten Sänger: Hochkonzentriert und angespannt bis in die Haarspitzen verteidigte Nico nach Leibeskräften „sein“ Tor und wurde unbedingter Sieger der Herzen!
Osternacht: Augenblick verweile doch … 31. März 2024
Knabenchorfamilie sein, heißt an Ostersonntag sehr früh aufzustehen, um die Herren Sänger pünktlich zu 5:45 Uhr in die Kirche zu bringen und dann die Stille in einer mystisch dunklen Kirche zu genießen bis der Gottesdienst beginnt und die Osterkerze entzündet wird.
Knabenchorfamilie sein, bedeutet auch immer wieder Gänsehaut zu bekommen, wenn die ersten Töne von „Wachet und betet“ erklingen und das Licht still durch die Kirche wandert: Dankbar sein für so viele besondere Augenblicke, berührt von der Musik und der Ernsthaftigkeit der Jungs, mit der sie diesen so besonderen Gottesdienst mitgestalten.
Als Knabenchorfamilie sitzt man aber auch mit einem Schmunzeln auf den Lippen, in einer von der Morgensonne erhellten Kirche, wenn der jüngste Sänger nach dem Abendmahl einen Moment lang glückselig zurück zur Empore hoppst, wo gleich das letzte Stück erklingen wird.
Augenblick verweile doch, du bist so schön …
Johannes-Passion in Bremerhaven und Bremen 28. und 29. März 2024
Die Frage, ob man nach einer Johannes-Passion klatschen darf, lässt sich nicht so einfach beantworten. Die Meinungen gehen stark auseinander …
„Die Bremerhavener klatschen immer wie verrückt – manchmal sogar zwischen den Stücken“, hatte Landeskirchenmusikdirektor David Schollmeyer verschmitzt „sein“ Publikum in „seiner“ Großen Kirche angekündigt und nicht zu viel versprochen: Frenetische Begeisterung brandete Chor, Orchester, Solisten und dem Chorleiter am Ende einer sehr gelungenen ersten Aufführung entgegen. Bremerhaven war sehr angetan!
In Bremen war man an Karfreitag nicht minder begeistert: Die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt, Publikum und Ausführende gleichermaßen berührt. Einige entscheiden sich, nicht zu klatschen, andere springen auf und spenden enthusiastischen Beifall.
Beim Hinausausgehen lächelt Johannes, der seit knapp einem Jahr kein Knabenchorsänger mehr ist und sagt: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber sie war noch viel schöner als im letzten Jahr!“
Probenwochenende in Papenburg 8. bis 10. März 2024
Constantin hatte bereits zu Hause verkündet, dass die Johannes-Passion eigentlich schon richtig super klinge und er gar nicht so recht wisse, warum man jetzt noch nach Papenburg müsse… Arje hingegen stieg mit ordentlich Herzklopfen das allererste Mal in den Chorbus und dann – war eigentlich alles wie immer: Probe, Probe und noch mehr Probe. Dazwischen leckeres Essen, Fußballspielen, ein herrlicher Spaziergang durch das beschauliche Papenburg, ein ausgiebiger Spieleabend und zum Schluss eine spontane letzte Probe in der Kirche St. Antonius mit wunderbarer Akustik.
Müde war man am Ende des Probenwochenendes – und überzeugt, dass die Johannes-Passion so richtig gut werden würde.
Spielenachmittag und Kohltour 2. März 2024
Jakob hat das Spiel des Jahres 2016 mit Kennermiene unter dem Arm. Johann und Christopher wollen das unbedingt mit ihm ausprobieren: „Ist so ähnlich wie Carcassonne und Siedler“. Leander erklärt die Regeln von „Hornochsen“ und Max legt grinsend einen Block „Stadt-Land-Vollpfosten“ auf den Flügel. Am anderen Ende des Probensaales wird Chorleiter Ulrich Kaiser gerade mit Paul Teil einer Raumschiff-Crew und in der Oberen Kantorei sitzen gut 10 Sänger beim „Werwolf“. Spielenachmittag im Knabenchor …
Anschließend wird zügig der Bollerwagen mit Getränken und Spielutensilien gepackt und los geht es auf „Kohltour“ durch den Bürgerpark. Unterwegs spielt man traditionell und erreicht hungrig bei einbrechender Dunkelheit das Gemeindezentrum, wo es schon verführerisch nach Kohl und Pinkel riecht. Zum Tagesausklang werden nicht nur Männerchorstücke aus den Greenbooks gesungen, sondern auch der Pokerkoffer noch einmal ausgepackt.
Mozart-Requiem im Februar 7. Februar 2024
Zugegeben, ein bisschen ungewöhnlich war es schon, die Requiem-Saison eigentlich längst vorbei…
Dennoch musste „Liegengebliebenes“ nachgeholt werden: Die Hängung eines Mozart-Portraits im kleinen Probensaal, das eigentlich anlässlich der Aufführung des Requiems im November hätte eingeweiht werden sollen, wurde feierlich im Rahmen der ersten Tutti-Probe mit Ulrich Kaiser von Geburtstagskind Johann enthüllt – selbstverständlich mit einem Ständchen für den verehrten Komponisten. Requiem im Februar …
Fußballturnier 17. Januar 2024
Beim ersten gemeinsamen Wiedersehen im neuen Jahr ging es außergewöhnlicherweise nicht ums Singen. Inmitten der Januar-Chorpause stand das vielgeliebte runde Leder im Mittelpunkt: Ein Fußballturnier bei Soccer King war angesetzt. Groß war die Freude, dass auch Chorleiter Ulrich Kaiser wie eh und je, sehr engagiert um den Ball kämpfte. Alles wie immer also …
Am Schluss wurde noch gemeinsam gesungen und mit Limo auf das neue Jahr angestoßen. Sodann radelte man voller Vorfreude auf den Probenwiederbeginn im Februar heimwärts.
Christvesper 24. Dezember 2023
An Weihnachten ist die Kirche immer voll – aber soo voll war sie lange nicht. „Stell‘ Dir vor, von jedem gibt es ein Geschenk“, flüstert Henry. „Könnten gut 800 Geschenke sein“, antwortet einer von den Großen. Viel Zeit zum Staunen blieb nicht, der Gottesdienst begann und wenig später erklang von der Empore Bachs „Ich steh an deiner Krippen hier“, dirigiert von Julio Fernandez.
Nach dem Gottesdienst: Strahlende Augen überall, gleich geht es nach Hause zum Weihnachten feiern. Aber vorher noch kurz Bescherung mit der großen Knabenchorfamilie, viele Umarmungen und ein vielstimmiges „Tschüss, bis nächstes Jahr!“
Weihnachtsmarktbesuch 20. Dezember 2023
„Wir könnten doch gemeinsam Baumstriezel essen. Das haben wir in Prag ja leider nicht mehr geschafft und da ist ein Stand gleich an der Ecke“, hatte Julian vorgeschlagen. Die übrigen Fünferräter hatten sofort begeistert zugestimmt und damit stand das diesjährige Programm fest: Baumstriezel, Happy Sailor oder Riesenrad und zum Abschluss Glühpunsch.
Chorleiter Ulrich Kaiser war als Überraschungsgast zur Freude aller mit dabei und auch Miko Kapala hatte sich den Weihnachtsmarktbesuch nicht entgehen lassen.
Adventskonzertwochenende mit BRASSerie 16. und 17. Dezember 2023
Manchmal springt der Funke direkt über: Zwischen Konzertchor und BRASSerie hat es jedenfalls sofort gefunkt. Gegenseitige große Begeisterung prägte dieses Konzertwochenende voller phantastischer Musik von Johann Sebastian Bach, Heinrich Schütz und Henry Purcell aber auch von Ola Gjeilo, Philip Stopford und Nils Landgren – stimmungsvoll umrahmt von viel Kerzenlicht, gekrönt von tosendem Applaus.
Kurrende-Singen 9. Dezember 2023
Aufgeregt ist in der Kurrende I vor Konzerten schon lange niemand mehr: „Schließlich singe ich hier schon seit ich 3 Jahre alt bin“, sagt Lasse, inzwischen Grundschüler.
Wenig später sangen Gemeinde und Kurrende im Wechsel Advents- und Weihnachtslieder in der vollbesetzen Kirche – „Ding dong bells“ sogar gemeinsam. Und für das traditionelle „O du fröhliche“ am Ende des Konzertes brachte Rolf Quandt sogar den Zimbelstern der Orgel zum Einsatz …
Kapellchor: Sternstunde im Advent 8. Dezember 2023
Das neue Stück von Philip Stopford hatte zunächst Stirnrunzeln ausgelöst: „Lully, lulla, lullay“ – merkwürdiger Titel … Schnell wichen die gerunzelten Stirnen großer Begeisterung für dieses besondere Stück mit Texten aus dem 15. Jahrhundert und neuer Musik eines ehemaligen Chorsängers der Westminster Abbey.Echte Knabenchormusik, die Mikolaj Kapala für den Kapellchor ausgewählt hatte.
Ergriffen lauschten sodann auch die vielen Besucher der adventlichen Sternstunde in Unser Lieben Frauen der Kapellchormusik von Tomás Luis de Victoria, Ola Gjeilo sowie Philip Stopford und spendeten andächtigen Applaus.
Knabenchor-Kino und Mozart-Requiem 4. und 26. November 2023
Das „Confutatis“ hat es allen – spätestens seit dem Kino-Abend in der Gondel Anfang November – angetan. So wie im Film „Amadeus“ wollten sie es singen! Man hörte im Vorfeld von Sopranen, die unter der Dusche erst die Männerparts intonierten und anschließend ihre eigenen Teile sangen, weil das gesamte Stück „sooo toll“ ist.
In der ausverkauften Kirche erklang dann ein wunderbares Mozart-Requiem: Ausnahmslos alle – Bremer Barockorchester, Knabenchor, Anna Terterjan, Anna-Lena Grahl, Daniel J. Tilch und Felix Schwandtke – waren im wahrsten Sinne des Wortes beseelt von der betörend schönen Musik.
Reichlich belohnt mit begeistertem Beifall baute man anschließend gemeinsam und routiniert die Podeste ab. Das „Confutatis“ noch immer auf den Lippen …
„Das war schon mal sehr, sehr schön!“
Probenwochenende am Alfsee 10. bis 12. November 2023
Diesmal war die Aufregung irgendwie ein bisschen anders, denn beim Einsteigen in den Bus fehlte Chorleiter Ulrich Kaiser. Irgendwie komisch, das erste Mal ohne ihn – zumindest für die allermeisten…Die Freude auf „ganz viel Requiem“ war trotzdem groß und ganz schnell war klar, dass Rolf Quandt eine hervorragende Vertretung sein würde. Angetan von den vielen Jungs, genoss der „Vertretungschorleiter“ die Arbeit am Requiem ebenso sehr wie der Chor.
Und nach Spieleabend, Spaziergang zum Alfsee und vielen Proben ging es dann gut vorbereitet zurück nach Bremen.
„Die nächste Reise ist dann aber hoffentlich wieder mit Herrn Kaiser“, wünscht sich Johann beim Aussteigen, „und das Requiem sowieso!“
Was für eine Reise! Intensiv war sie und zusammengeschweißt hat sie den Chor, wie selten ein Ereignis zuvor … im Gepäck viel wunderbare Musik von Heinrich Schütz.
Nach Vesper und Gottesdienst in der beeindruckenden Dresdner Kreuzkirche gab es gemeinsam mit ensemble tresonare ein großartiges Konzert in der Herz-Jesu-Kirche Dresden. Für Gänsehautmomente sorgte die Improvisation über den Lutherchoral „Verleih uns Frieden gnädiglich“.
Herbstfest der Kurrenden: Aller guten Dinge … 8. Oktober 2023
… sind drei, denn an genau drei verschiedenen Orten kommen unsere drei Kurrenden im Jahr zusammen. Neben dem Neujahrsempfang in der Kirche und dem berühmt-berüchtigten sommerlichen Ausflug zum Eis-Essen an die Schlachte trifft man sich im Frühjahr und Herbst zum Kurrende-Fest in der Seebergener Scheune. Obwohl diese Tradition noch gar nicht so alt ist, freuen sich die Jungen schon viele Wochen vorher auf Mini-Konzert und tosenden Beifall, auf Kuchenschlacht und Chorleiterjagd (die für den Gejagten immer im Pizzaofen endet), auf Blumen pflanzen und Äpfel braten. „Schade, dass es nicht drei Kurrende-Feste gibt …“
Bach-Kantaten-Gottesdienst 24. September 2023
„Als Sopran war man vor Soli viel weniger aufgeregt“, stellt Julian – 16 Jahre alt und mittlerweile Tenor – bei den Soloproben für Kantate 27 „Wer weiß, wie nahe mir mein Ende?“ etwas ernüchtert fest – nach 12 Jahren Mitgliedschaft im Knabenchor.
Aufgeregt, aber gut versorgt mit wertvollen Tipps von Chorleiter, Mezzosopranistin Geneviéve Tschumi und Bass-Solist Dominic Große gelang den neun Kapellchorsolisten eine hervorragende Kantatenaufführung gemeinsam mit den „Profis“.
Im Anschluss an die Kantate schaute man sich dann – ganz ohne Herzklopfen – noch das eindrucksvolle Motorrad von Geneviéve an und radelte dann vergnügt nach Hause.
Sehr häufig haben Knabenchorleiter eine lange berufliche Lebensdauer. Das gilt auch für den Knabenchor Unser Lieben Frauen: 48 Fußball-Trainern des FC Bayern stehen seit 1945 nur fünf Chorleiter unseres Chores gegenüber. Daher lernen Knabenchorsänger eher selten andere Chorleiter kennen. Aber selten heißt nicht „nie“, denn an diesem Wochenende war Chorleitertausch angesagt.
Die Danziger Chorleiterin Anna Wilczewska probte in einem Workshop in der Hochschule für Künste mit unseren Jungs drei weltliche Madrigale aus dem 16. und 17. Jahrhundert … und war so beeindruckt, dass sie glatt auf die Hälfte ihrer Probenzeit verzichtete. Gleichzeitig feilte Ulrich Kaiser mit ihrem Hochschulchor an Josef Rheinbergers berühmter Abendmotette und dem – in Polen ebenso beliebten – Abendlied “Juŝ się zmierzka”.
Die Ergebnisse kamen dann am Sonntag im überfüllten Konzertsaal der Hochschule an die Öffentlichkeit. Aber schon zwei Tage später wurde wieder zurückgetauscht, denn beim Galakonzert in der oberen Rathaushalle sang unser 20-köpfiger Kapellchor wieder unter „seinem“ Chorleiter.
Geburtstagsvesper 2. September 2023
Ein Jahr nach dem großen Geburtstagsfest fielen die Feierlichkeiten zum 78. Chorgeburtstag kleiner und feiner aus. Dennoch übernahm auch in diesem Jahr ein ehemaliger Sänger die Orgel, wurden Werke der früheren Chorleiter Wolff und Vandré gesungen und mit Limo angestoßen. Neben vielen Ehemaligen, die als Besucher gekommen waren, freuten sich insbesondere die neuen Sänger über die historischen Tonaufnahmen, denen sie nach der Wiedereröffnung der Knabenchor-Ausstellung aufmerksam an der Hörstation lauschen konnten.
Bach-Kantaten-Gottesdienst in St. Ansgarii 20. August 2023
Auf „Singen wir die Meppen-Kantate?“ folgt vielfaches Augenrollen … „Ja, wir singen die Kantate, die wir in Meppen geprobt haben!“
Konzertchorwechsler Clemens, Nicolas und Emil freuen sich ganz besonders, denn „Siehe zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei“ (BWV 179) ist ihre erste Bach-Kantate, die sie mit dem Konzertchor und Laudate Cantate gemeinsam singen, noch dazu in St. Ansgarii.
Da darf man schon mal stolz sein (und hoffen, dass man ganz schnell endlich in den Konzertchor aufsteigt).
Sommerprobenfreizeit in Meppen 8. bis 15. August 2023
Auch nach vielen gemeinsamen Sommerprobenfreizeiten ergeben sich immer mal wieder noch ein paar zu klärende Fragen: Wie viele Stunden proben wir eigentlich pro Tag? Sind 2 Stunden Fußballturnier täglich ausreichend oder ist es zu knapp kalkuliert? Wie viele Dosen Eisspray benötigt man für verletzte Fußballerbeine pro Sommerfreizeit und wie viele Pflaster? Wie schafft es Max, in einem einzigen Spiel sieben (!) Tore zu schießen? Dürfen wir noch lesen und ist der Morgenlauf eigentlich empfehlenswert? Ist heute echt schon der letzte Abend?
Nach sieben Tagen voller Musik, Fußball und gemeinsam verbrachter Zeit sind die meisten Fragen hinreichend und zufriedenstellend beantwortet und dennoch …
Nach dem letzten Abendsegen fragt Mika nachdenklich: „Herr Kaiser, ich wollte Dich immer schon mal fragen, welche Stimme Du eigentlich bei „O du stille Zeit“ immer singst.
Stürmisches Eisessen mit 80 Sängern 5. Juli 2023
Auf das Eis wollte trotz Sturmwarnung niemand verzichten. Warum auch? Eis geht immer (!) und so machten sich 80 Sänger samt Chorleiter, Stimmbildner und Assistentin auf den Weg zur Schlachte. Eishungrig gegen den Wind anrennend (die Kapuze tief im Gesicht), verpassten einige eifrige Sänger den Eisladen beinahe und wurden mit Rufen und Winken zu Vanille-, Stracciatella- und Schokoeis zurück gelotst.
Unter gewittrigem Himmel erklang zum Abschluss vor der Kirche „Heute kam ein Sommerbote“ für Eltern und Passanten und dann ging es in die langersehnten Sommerferien.
Sommerkonzert „Tanzen und Springen“ 2. Juli 2023
Bobbi war zwischendurch nicht sicher, wie er das schaffen sollte: „Boah, wir singen in sechs Sprachen und französisch ist eeeecht schwer!“
Ein ehrgeiziges Programm an sommerleichten Tanz- und Liebesliedern aus Renaissance und Frühbarock hatte Ulrich Kaiser für Konzertchor und Kurrende zusammengestellt, flankiert von Instrumentalwerken derselben Epoche, die von Concierto Ibérico zum Klingen gebracht wurden.
Nach viel begeistertem Beifall und einer Zugabe war nicht nur Bobbi stolz, es geschafft zu haben. Die gut 20 Sänger der Kurrende waren es ebenso. Schließlich war es ihr erstes großes Konzert.
Mini-Konzert der Kurrenden II und III 28. Juni 2023
Wieder einmal platzte der Christophorus-Saal schier aus allen Nähten. Familien und viele Freunde der Sänger wollten sich dieses Konzerterlebnis nicht entgehen lassen: Frühlings- und Sommerlieder wurden ebenso enthusiastisch geschmettert wie die neue zweite Strophe des Schmetterlingsliedes von Ulrich Kaiser. Eine echte Weltpremiere, bei der die kleinen Jungs der Kurrende III als Notenhalter brillierten. So konnten die älteren Sänger den nagelneuen Text ganz leicht ablesen.
Und am Schluss gab es tosenden Beifall für alle. Wieder einmal …
Geburtstags(nach)feier 26. Juni 2023
„Überraschung gelungen!“, freute sich Ulrich Kaiser, als Männer und Soprane des Konzertchores mit Limo, Muffins und Geburtstagsgeschenk den Christophorus-Saal zum Feierort erklärten. Aufgeregt – aber mit Pokerface – hatten die Alti auf die heimlich abgesprochene „Probenunterbrechung“ gewartet.
Nach Geburtstagslied, Kerzeausblasen und großer Freude über einen schicken grün-weißen Werderschal wurde ausgiebig gefeiert und anschließend weitergeprobt.
Besonders stolz gingen die ganz jungen Sänger anschließend nach Hause. Warum? Weil sie das Geheimnis so gut bewahrt hatten, dass der Chorleiter „überhaupt gar nichts“ vorher bemerkt hatte…
180. Bach-Kantaten-Gottesdienst 18. Juni 2023
Der 180. Bach-Kantaten-Gottesdienst in Unser Lieben Frauen fiel fast genau auf den 300. Jahrestag der ausgewählten Kantate „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ (BWV 76). Bachs 2. Leipziger Kantate wurde von Konzertchor und Kantatenorchester Laudate Cantate in der vollbesetzten Kirche zur Aufführung gebracht und beeindruckte schon allein wegen ihres ungewöhnlichen Umfangs: Zweiteilig angelegt, rahmte sie – wie von Johann Sebastian Bach vorgesehen – die Predigt in besonderer Weise.
Gottesdienst in St. Ansgarii 4. Juni 2023
Anfang Juni staunten die Jungs der Kurrende I nicht schlecht: „Die Kirche ist ja ganz anders als unsere“. Andere Fenster, andere (grüne!) Kirchenbänke … und ein toller Garten!
Nachdem man sich in Ruhe umgesehen hatte, konnte die Probe pünktlich um 9 Uhr in St. Ansgarii beginnen und Knabengesang erfüllte den Kirchenraum. Wenig später sang sich die Jugendkantorei ein und es folgte ein gelungener Gottesdienst mit jungen Sängerinnen und Sängern aus beiden Gemeinden – und dem gemeinsam vorgetragenen „Jesus bleibet meine Freude“.
Anschließend ging es in den zuvor entdeckten herrlichen Garten, wo man sich nach einem Ständchen mit Butterkuchen und leckerer Suppe stärkte.
Benefizkonzertreise durch Thüringen 26. bis 30. Mai 2023
Am Ende der Reise sitzt man im Bus und grübelt: Wie hießen noch der erste Ort, die erste Kirche und wie die Gasteltern der ersten Nacht? Vielen Menschen und Orten begegnet man in wenigen Tagen, da kann man schon mal durcheinanderkommen…
Frühlingsfest in Seebergen 7. Mai 2023
Auf die Frage, was das Schönste an den Kurrende-Festen in Seebergen sei, würden Michel, Lukas und die anderen Jungs immer unisono und mit verschmitztem Grinsen antworten: „Herrn Kaiser in den Ofen stopfen!“ Und so ist es schöne Tradition, morgens im Gottesdienst zu singen, nachmittags in der Scheune ein kleines Konzert für die Eltern zu geben, viel leckeren Kuchen zu verspeisen, Äpfel über dem Feuer zu braten und anschließend den Chorleiter über Felder und Wiesen zu jagen, um ihn in den alten Ofen zu stecken. Zugegebenermaßen ein großer Spaß für alle Beteiligten!
Männerchorvesper 6. Mai 2023
Dass reiner Männerchorgesang seinen ganz eigenen Zauber hat, ist unbestritten. In feierlich getragener Atmosphäre erklangen deshalb an diesem Vorabend des Sonntags Kantate ausschließlich Kompositionen für Tenor und Bass u.a. von Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert.
„Zauberhaft“, wie viele Vesperbesucher befanden …
Konfi-Ständchen April und Mai 2023
Alljährlich werden die Konfirmanden des Chores kräftig besungen – so ist es seit Jahrzehnten Tradition und bedeutete in diesem Jahr ein bisschen Reisetätigkeit: Karl-Friedrich pendelt seit vielen Jahren drei Mal in der Woche nach Bremen, um an den Proben teilzunehmen. Was für eine Freude, ihn Ende April in Nienburg mit einem Ständchen zu überraschen!
Bei strahlendem Sonnenschein sang man eine Woche später für Leander – frisch in Unser Lieben Frauen konfirmiert – direkt vor der Kirche und radelte anschließend zügig in die Bremer Neustadt, um auch Anton mit einem Ständchen zu beglückwünschen.
Abschließend wurde Johann zur Kommunion gleichermaßen überrascht und die Sänger anschließend zum Gartenfest eingeladen.
Herzlichen Glückwunsch, euch allen!
Zu Besuch im Weserstadion 28. April 2023
Ende April standen gut 30 Sänger auf Einladung des „Arbeitskreises der Bremer Archive“ verzückt und ergriffen vor dem heiligen Rasen im Weserstadion: Erlaubt war „anfassen, aber nicht betreten“. Gar nicht so einfach, sich daran zu halten, wenn man für Fußball fast genauso viel Leidenschaft aufbringt, wie für’s Singen …
Ständchen für die Ehrenamtlichen 12. April 2023
Was wäre die Gemeinde ohne Kirchenhüterin Elisabeth, die dafür sorgt, dass Chor und Orchester auch am Wochenende mal in einer (besucher-) leeren Kirche proben können oder ohne Julia, die die schönen Kurrende-Feste in der Scheune Seebergen möglich macht? Ohne Konzertküsterin Silke wäre der Chor vor so manchem Konzert oder Gottesdienst lichttechnisch ganz schön aufgeschmissen …
Ein guter Anlass also, den vielen ehrenamtlichen Kirchenhütern und Konzertküsterinnen zum Ehrenamtstag in Unser Lieben Frauen ein Ständchen zu singen und einmal mehr dankbar zu sein, dass sie alle den Chor mit so viel Hingabe unterstützen.
Osternacht 9. April 2023
Nach ihrem Lieblingsgottesdienst befragt, würden die meisten Sänger sofort die Osternacht benennen. Still und sehr stimmungsvoll ging es auch in diesem Jahr am frühen Ostermorgen zu: Die dunkle Kirche mit Gesang zu erfüllen und sie dann mit Kerzenlicht zu erhellen, gehört seit jeher zu den erklärten Höhepunkten des Kirchenjahres.
Weniger still und sehr ausgelassen war es anschließend beim traditionellen Osterfrühstück. Jeder Sänger hatte leckere Köstlichkeiten fürs Buffet dabei und so wusste der ein oder andere gar nicht, wo er zuerst zugreifen sollte. Gut gestärkt machten sich am späten Vormittag alle auf den Weg nach Hause, um dort endlich Ostereier zu suchen …
Johannes-Passion Karfreitag, 7. April 2023
Exakt 299 Jahre nach ihrer Uraufführung in der Leipziger Nikolaikirche standen in Unser Lieben Frauen gut 50 aufgeregte Sänger (die jüngsten gerade 9 Jahre alt) und warteten zur Sterbestunde Jesu auf den Beginn der Johannes-Passion. Für viele von ihnen war es eine persönliche Premiere.
Wie mag es den Thomanern 1724 ergangen sein? Ob sie das knapp zweistündige Werk wohl auch auswendig gesungen haben? Und wie haben die Gottesdienstbesucher damals reagiert?
Das Bremer Publikum jedenfalls war sehr beeindruckt und ergriffen. Manch einer mochte gar vor Rührung nicht klatschen. Viele andere spendeten in der ausverkauften Kirche Chor, Solisten, Orchester und Chorleiter minutenlange Standing Ovations. Ob die Leipziger am 7. April 1724 auch so bewegt waren? Gut vorstellbar …
Johannes-Passion und Fußball hinterm Deich
Probenwochenende vom 17. bis 19. März 2023
Fußballpause in Schillighörn: Es spielen Altisten und Tenöre gegen Soprane und Bässe, mittendrin Chorleiter Ulrich Kaiser. Mika ist außer Atem, macht eine kleine Pause und stellt sinnierend fest, der Deich hinter dem Fußballrasen sehe eigentlich aus wie ein Stadion, nur halt ohne Sitze… Kaum hat er wieder Puste singt er einen Choral aus der Johannes-Passion an und läuft zurück aufs Feld. So richtig genug vom Singen hat nach diesem intensiven Probenwochenende an der Nordsee eigentlich niemand, genauso wenig wie vom Fußballspielen.
Kein Geburtstag ohne Ständchen! 10. März 2023
Mit Choralsätzen des großen Meisters Johann Sebastian Bach gratulierte der Kapellchor herzlich zum 20. Geburtstag des „Orgelpunktes“ an Unser Lieben Frauen. Organist Hilger Kespohl spielte im Wechsel die jeweils dazu passenden Choralbearbeitungen, wodurch sich Chor und Orgel ideal ergänzten. Dass das auch menschlich sehr gut zusammenpasst, blieb bei der anschließenden Feier keinem verborgen.
„Wo ist denn der Bollerwagen?“ 4. März 2023
Die „Greenbooks“ mit den Männerchorstücken unterm Arm steht Phivos in der Kirche und schaut sich suchend nach dem Bollerwagen um.
Es herrscht emsiges Treiben. Während die einen im Anschluss an die erste Chorvesper des Jahres noch das Podest abbauen, beladen die anderen das vierrädrige Gefährt mit Getränken für die sich anschließende Kohltour ins Gemeindezentrum.
Dazwischen: Begeisterte Besucher! Die musikalischen Kostproben aus Bachs Johannes-Passion sind ebenso gut angekommen wie die englischen Motetten von William Byrd, George Ley und Charles Wood.
Dann kann es endlich losgehen. Tenöre und Bässe machen sich samt Chorleiter auf den Weg zum Kohlessen und der eine oder andere Knabe wünscht sich heimlich eine tiefe Männerstimme, um auch dabei sein zu können.
Gottesdienst mit Kurrende I 5. März 2023
Für einige Kurrende-Jungs war es der erste Auftritt überhaupt, aber Lampenfieber hatte natürlich niemand (jedenfalls nicht wirklich). Geduldig wartete man – immer wieder innerlich das Stille-Lied singend – auf die beiden Höhepunkte des Gottesdienstes: Nachdem 15 neue Kurrende-Sänger feierlich der Gemeinde vorgestellt wurden, erklang – mit kleinen Begrüßungsgeschenken in der Hand – Heinrich Schütz’ Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“ umso fröhlicher.
Konzertreise nach Edinburgh 27. bis 31. Januar 2023
1972 war der Knabenchor schon einmal in der schottischen Hauptstadt zu Besuch und hat in denselben Kirchen gesungen wie die Jungs des Kapellchores Ende Januar. Edinburgh hat von Anfang an alle in seinen Bann gezogen: Begeistert sangen sie im Chorgestühl der St. Giles Cathedral direkt an der Royal Mile und schlenderten anschließend durch die Innenstadt mit ihren vielen kleinen Gassen. Erfrischt und gut gestärkt ging es am Abend für ein weiteres Konzert in die Jesuit Church of the Scared Heart. Pater Adrian hatte in seiner Gemeinde ordentlich Werbung für den Chor gemacht und so war die Kirche zur Freude aller ausgesprochen gut besucht.
Der Sonntagmorgen begann mit einem Gottesdienst in St. Mary’s Cathedral, an den sich ein kleines Konzert anschloss. Einmal mehr erklangen Schütz, Byrd und Monk in eindrucksvoller Akustik. Auf eigene Faust erkundeten die Jungs hinterher gemeinsam die Innenstadt bis in den frühen Abend hinein. Wer Lust auf Anglikanische Kirchenmusik hatte, traf sich nachmittags erneut in St. Mary’s, um dem Evensong zu lauschen.
Und, nach drei Konzerten und einem Gottesdienst war am Montag Erholung im malerischen Städtchen St. Andrews angesagt. Bei strahlendem Sonnenschein konnte nach Herzenslust am Strand getobt werden.
Am letzten Tag der Konzertreise verschlug es die Sänger dann – im Anschluss an die Besichtigung von Edinburgh Castle – in einen wahrhaft zauberhaften Harry-Potter-Laden und nach einer großen Portion Fish & Chips ging es zurück nach Bremen.
„Neues Jahr und neue Zeit …“ Neujahrsempfang 18. Januar 2023
Kein Start ins neue Knabenchorjahr ohne den traditionellen Neujahrsempfang mit seinem beliebten Kanon. „Wünsche fliegen hoch und weit!“ schmetterte eine Hundertschaft Chorknaben durch die Kirche.
„Kann man Wünsche übertreiben? „Soll man auf dem Teppich bleiben?“ Keinesfalls, denn auf die Jungs wartet wieder ein attraktives, vielseitiges und spannendes Chorjahr: von der Vesper bis zum Spieleabend, vom Fußballturnier bis zur Auslandsreise. „Lass dich nur nicht unterkriegen!“ – Eine spontane Herausforderung für die Jungen aus der Kurrende III (3-5 Jahre), denen im Anblick der zahlreichen Zuhörenden das Herz vor Aufregung sprichwörtlich in die Hose rutschte.
Bis zum Männerchor präsentierte dann jede Chorgruppe Stücke ihres aktuellen Programms, an denen sich auch die faszinierende sängerische Entwicklung innerhalb der Chorschule beobachten ließ. Bei der anschließend Feier hatte wohl mancher noch einen Wurm im Ohr: „Es gibt auch Teppiche, die fliegen!“
Mitsing-Kantate: „Fallt mit Danken“ 15. Januar 2023
„Wir kommen mit drei Generationen zur Mitsing-Kantate“, verkündete einer der Chorväter. Zur ersten gemeinsamen Probe am Freitag war der Christophorus-Saal sodann gut gefüllt mit sangesfreudigen Knabenchor-Eltern, Großeltern und Gemeindemitgliedern. Kantate IV des Bachschen Weihnachtsoratoriums stand auf dem Programm, wurde enthusiastisch mit Unterstützung einiger Knabenchörler intoniert und bekam am Samstag mit dem Kantatenorchester Laudate Cantate den letzten Schliff.
Krönender Abschluss war die Aufführung im ersten Kantaten-Gottesdienst des Jahres – mit ausnahmsweise viel Applaus.
Weihnachtsmarkt mit dem Konzertchor 21. Dezember 2022
Skeptisch war man zunächst, als es hieß: „Nach der letzten Probe in diesem Jahr gehen wir gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt“. Toll, aber wie soll das gehen mit 50 Sängern? Es ging!
Zunächst schlenderten die Jungs in kleinen Gruppen los, um sich mit Schmalzkuchen, Bratwurst, Poffertjes und Pommes zu versorgen. Anschließend traf man sich zur gemeinsamen Fahrt in Happy Sailor oder Riesenrad.
Aufgewärmt von Weihnachtspunsch gab es noch ein Ständchen an der Kirche, bevor jeder beschwingt in den Abend entschwand …
Mini-Konzert der Kurrenden 2 und 3 21. Dezember 2022
Eingeladen waren Mama, Papa, Oma, Opa, Onkel, Tante und alle Geschwister …
Wer zu spät kam, musste im dichtbesetzten Christophorus-Saal mit einem Stehplatz Vorlieb nehmen, denn es gab einfach keinen freien Stuhl mehr, um die knapp 30 Sänger der Kurrenden 2 und 3 zu erleben. Geschmettert wurden Herbst-, Winter- und Weihnachtslieder von „St. Martin“ über „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ und „O du fröhliche“. Nach tosendem Applaus gab es heißen Apfelsaft, Lebkuchen und ein vielstimmiges „tschüss, bis Januar!“.
Endlich wieder … AUSVERKAUFT! Weihnachtsoratorium 17. und 18. Dezember 2022
Kurz vor Konzertbeginn am Samstag ging die letzte Karte für das Weihnachtsoratorium an einen Gast von weit her. Die Freude war groß, die Kirche bis auf den letzten Platz ausverkauft – und schon erklangen die ersten Töne von „Jauchzet, frohlocket“. Jeden weiteren Takt so zu musizieren, dass selbst Bach fasziniert zugehört hätte, war das erklärte Ziel der Aufführung. Ob es gelungen war, brauchte sich nach dem minutenlangen Applaus keiner mehr ernsthaft zu fragen …
Dieser galt auch den zehn Konzertchor-Wechslern, die aufgeregt, stolz und staunend alle Choräle mitsangen, dabei fest entschlossen, im kommenden Jahr in den Konzertchor aufzusteigen…
Kurrende-Singen 3. Dezember 2022
Die Stimmung war fröhlich aufgeregt und die Vorfreude auf das Wichteln nach dem Konzert beinahe größer als das Herzklopfen vor dem Auftritt.
Ein letzter prüfender Blick: Ist das Hemd korrekt in der Hose und die Weste richtig geknöpft? Minuten später füllten die Klänge von „Macht hoch die Tür“, „Wir sagen euch an den lieben Advent“ und „Maria durch ein’ Dornwald ging“ die vollbesetzte Kirche.
Bravourös meisterten Johann, Constantin und David ihr erstes Solo; sangen die Konzertchor-Wechsler stolz „Ach, mein herzliebstes Jesulein“ aus dem Weihnachtsoratorium von Bach.
Nach begeistertem Applaus und vielen Verbeugungen war es endlich so weit: Chorleiter Ulrich Kaiser spielte Weihnachtsmann und verteilte von den Jungs mitgebrachte Wichtel-Geschenke, die – wie sollte es anders sein – sogleich hastig ausgepackt wurden. Bei Plätzchen und Zimtschnecken klang der erfolgreiche Konzertabend gemütlich aus.
Alle Jahre wieder … Weihnachtspost! 30. November 2022
„Was macht ihr da?“, fragt Konzertchorwechsler Nicolas erstaunt und beobachtet das bunte Treiben im Christophorus-Saal 15 Minuten vor Probenbeginn. „Weihnachtspost! Kannst helfen, hier sind Stifte“, antwortet Paul knapp und schnappt sich die nächste von insgesamt gut 600 Weihnachtskarten zum Unterschreiben.
Routiniert – wie am Fließband – werden die diesjährigen Weihnachtskarten an alle ehemaligen Knabenchörler sowie an Freunde, Förderer und Unterstützer des Chores von den Sängern unterschrieben und in Briefumschläge gesteckt. „Das hat im letzten Jahr schon so viel Spaß gemacht“ freuen sich Henri und Benedikt. Philip achtet akribisch darauf, dass überall auch ein Flyer vom Weihnachtsoratorium enthalten ist.
„Probe!“ ruft wenig später Chorleiter Ulrich Kaiser. Karten und Stifte werden weggelegt und schon erklingt ein Chor aus dem Bachschen Weihnachtsoratorium.
Flüsternd wendet sich Paul an Nicolas: „In der Pause geht’s weiter!“ Strahlend kommt die Antwort: „Klar!“
„Eine Musik, die dem Chor quasi auf den Leib geschrieben ist…“ 20. November 2022
… waren die einleitenden Worte von Ulrich Kaiser am Beginn des Konzertes und damit hatte er nicht zu viel versprochen: Gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern des Collegium Musicum 1635 wuchs der Chor schier über sich hinaus.
Achtzig Minuten lauschte das Publikum vollkommen elektrisiert so einzigartigen Werken wie „Selig sind die Toten“, „Wohl denen, die da wandeln“ und „Also hat Gott die Welt geliebt“.
Ein Konzert ausschließlich mit Werken von Heinrich Schütz (1585-1672) und dessen hochverehrtem Lehrer Giovanni Gabrieli (1557-1612) – das gab es bis dahin noch nie in Unser Lieben Frauen. Eine „echte Herzensangelegenheit“ hatte der Chorleiter dieses Konzertprojekt immer wieder genannt und so fanden im Laufe des Jahres viele wunderbare Motetten ihren Platz im Konzertprogramm anlässlich des 350.Todestages des Meisters der deutschen Textvertonung. Höhepunkt des Abends war zweifellos das 16-stimmige Werk „Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen“ aus den Psalmen Davids 1619: wahre Klangpracht durch vier im Kirchenraum verteilte Ensembles. Ganz anders faszinierte dagegen „Singet dem Herrn ein neues Lied“ – solistisch gesungen von Knabensopran Johann (10 Jahre) – oder das Duett „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet“ für zwei Tenöre.
Bravorufe krönten den tosenden Applaus im Anschluss an die Zugabe und dann huschte der Chor schnell in die Obere Kantorei, wo Ulrich Kaiser eine Überraschung versprochen hatte: Ehrfürchtig wurde gemeinsam ein Schütz-Portrait enthüllt und anschließend kräftig besungen.
„Jungs, das war ein berauschend schönes Konzert!“ waren die Schlussworte des ergriffenen Chorleiters an diesem besonderen Abend…
Probenwochenende in Rotenburg 4. bis 6. November 2022
Das hatte es lange nicht gegeben: Ein Reisebus bis auf den letzten Platz besetzt! Dicht an dicht saßen Konzertchörler und Konzertchorwechsler nebeneinander und freuten sich auf ein gemeinsames Probenwochenende in Rotenburg an der Wümme.
Viel und intensiv wurde für die großen Konzerte im November und Dezember geprobt: Motetten von Heinrich Schütz (u.a. „Selig sind die Toten“, „Verleih uns Frieden“ und „Also hat Gott die Welt geliebt“) wechselten sich mit Chören aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ab.
Intensiv wurde auch in jeder noch so kleinen Pause Fußball gespielt, sogar als es längst dunkel war und man den Ball kaum noch sah.
Morgens joggte man gemeinsam über nebelverhangene Felder, um anschließend sehr erfrischt in den Probentag zu starten.
„Ich freu mich total aufs Weihnachtsoratorium“, sagt Konzertchorwechsler Matti am Sonntag beim Aussteigen aus dem Bus. Und Aryan ergänzt strahlend: „Das wird bestimmt richtig schön!“
Konzertreise nach Malta 15. bis 21. Oktober 2022
Nicht nur für den Knabenchor, auch für einige Sänger, war es die erste Flugreise überhaupt. Aufregung und Vorfreude waren schon Wochen vorher deutlich spürbar. Im Gepäck befand sich ein vielversprechendes Konzertprogramm mit wunderbaren Motetten von Heinrich Schütz sowie Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy und Johann Sebastian Bach. Auch zeitgenössische Werke von Urmas Sisak und Ivan Eröd sowie Kompositionen der ehemaligen Chorleiter Harald Wolff und Chris Vandré sollten auf der kleinen Mittelmeerinsel erklingen.
Open_Psalter mit dem Kapellchor 11. Oktober 2022
Die Projektidee klang verheißungsvoll: „Singt Schütz!“ Anlässlich des Schütz-Festjahres waren Chöre und Vokalensembles eingeladen, sich an der weltweit ersten Gesamteinspielung des „Becker Psalters“ in Bild und Ton zu beteiligen.
Heinrich Schütz war es ein besonderes Anliegen, mit seiner Vertonung des „Becker-Psalters“ die Grundlage dafür zu schaffen, Menschen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft singend zusammenzuführen. Und so lud auch Open_Psalter zur Mitwirkung an einem großen Klangerlebnis ein: Chorleiter Ulrich Kaiser entschied sich für Psalm 120 „Ich ruf zu dir, mein Herr und Gott“.
Kurz vor der Konzertreise nach Malta konnte die Aufnahme mit Toningenieur Thomas Kuhangel in Unser Lieben Frauen stattfinden.
Das Ergebnis ist hier ebenso wie auf YouTube zu finden – und demnächst auf Spotify zu hören!
Herbstfest der Kurrenden 9. Oktober 2022
„Apfelbaum, Apfelbaum, blüht in meinem Garten“ schmetterten die drei- bis fünfjährigen Sänger zur Eröffnung des Herbstfestes der drei Kurrenden. 100 Eltern, Großeltern und Geschwister waren in die Gemeinde-Scheune nach Seebergen gepilgert, um sich von einem Mini-Konzert des Knabenchor-Nachwuchses begeistern zu lassen. Dabei fiel vor allem die eindrucksvolle sängerische Entwicklung zwischen den einzelnen Chorgruppen auf. Vor dem tosenden Schlussapplaus erklang aus der Bachschen Kaffee-Kantate „Ei, wie schmeckt der Coffee süße“, das zum nächsten Tagesordnungspunkt überleitete.
Gut gestärkt hieß es endlich: Toben – Toben – Toben. Zwischendurch legten alle Sänger gemeinsam ein Blumenbeet an, der Chorleiter wurde mal wieder durchs weitläufige Waldgrundstück gejagt (und musste zur Begeisterung aller in den Pizza-Ofen krabbeln) und 2 große Körbe reichten geradeso, um den hungrigen Bedarf an Bratäpfeln zu stillen. Zum besonderen Highlight wurde die Pflanzung eines Knabenchorbaumes, der nun hoffentlich noch viele Kurrende-Feste erleben wird. (Übrigens kein Apfelbaum, sondern eine Rotbuche …)
Jubiläumswochenende: 77 Jahre Knabenchor 16. bis 18. September 2022
Vorfreude und Neugier waren auf allen Seiten schon Wochen vorher groß: Wie würde es wohl werden, das große Jubiläumswochenende mit all den vielen ehemaligen Chorsängern?
Es sei wie „nach Hause kommen“ gewesen, da sind sich alle einig. Und, so viel habe sich gar nicht verändert: Man kommt und baut – wie in alten Zeiten – die Podeste mit auf, hilft nach der Feier ganz selbstverständlich beim Aufräumen, kümmert sich hingebungsvoll um den ältesten Chorsänger … probt, singt gemeinsam eine Vesper und einen Gottesdienst. Anschließend blickt man bei einem Stück Geburtstagstorte zurück auf die eigene Knabenchorvergangenheit, staunt über die kleinen Sänger der nächsten Generation. Freude und intensive Begegnungen überall.
Was bleibt, ist ein Gefühl großer Vertraut- und Verbundenheit sowie viele ehemalige Chorsänger, die „ihren“ Knabenchor in guten Händen wissen – voller Vorfreude auf das 80. Jubiläum in 2025 …
Knabenchorfestival in Hamburg 9. bis 11. September 2022
„Hear the Boys“ war an diesem Wochenende wörtlich zu nehmen. Der Neue Knabenchor Hamburg hatte zum großen Knabenchorfestival eingeladen. Auftakt sollte am Freitag ein Flashmob in der Wandelhalle des Hauptbahnhofes sein. Die Überraschung gelang: Aus über 160 Kehlen erklang „Viva la musica“. Passanten blieben stehen, Handys wurden gezückt und das besondere Ereignis von vielen gefilmt.
Viel Zeit zum Genießen blieb nicht, denn zu Fuß ging es samt Gepäck zügig zur ersten gemeinsamen Probe in St. Petri. Interessiert beäugten sich dort Chöre und Chorleiter aus Lübeck, Uetersen, Hamburg, Bremen – und füllten die Kirche mit herrlichem Gesang. Anschließend wurde es kurz spannend, denn die Unterbringung der Jungs war in den Familien der Hamburger Sänger organisiert. „Wir sind Porsche gefahren“, schwärmte Jakob am Samstagmorgen und Johann berichtete von einem gemütlichen Frühstück. Nach Flashmobs an Alsteranleger und Rathaus ging es zur Konzertvorbereitung in den Michel. Aufregung machte sich breit und die ersten Töne schwebten von den Emporen. Jeder Chor sang seinen Teil allein, gefolgt von gemeinsamen Stücken, die trotz großer räumlicher Abstände hervorragend gelangen. „Ich hab Gänsehaut“, flüsterte Christopher zwischendrin.
Nach dem Konzert überall glückliche Gesichter. „Das war richtig toll“, fanden nicht nur Bobby, sondern auch alle extra angereisten Eltern, Großeltern und Geschwister. Fröhlich plaudernd und sehr hungrig fuhr man anschließend zurück in die Gastfamilien.
Große Freude herrschte am Sonntagmorgen: Bevor es mit der U-Bahn zur Elbphilharmonie ging, wurde der Gottesdienst in St. Petri musikalisch von uns gestaltet. Im strahlenden Sonnenschein eroberten später gut 160 Sänger die Elphi-Plaza und waren anschließend ein letztes Mal gemeinsam zu hören.
Staunend stellte man fest, dass das Festivalwochenende wie im Fluge vergangen war und verabredete sich umgehend für eine Wiederholung. Das nächste Mal vielleicht in Bremen?
Probenfreizeit in Meppen 16. bis 23. August 2022
„Auf Fußball hab ich eigentlich nicht so viel Lust“, sagt der achtjährige Mika beim Schuhebinden für sein erstes Spiel. Dann geht es für den Konzertchor-Neuling auf das Spielfeld, er gewinnt mit seiner Mannschaft und … ist vom Fußballfieber infiziert: ein Fieber, das eine Woche lang intensiv den ganzen Chor, inklusive Chorleiter, befallen wird.
Die Tage sind gut gefüllt: Wer mag, startet mit dem Morgenlauf. Groß und Klein joggen eine halbe Stunde durch grüne Landschaft. Es folgt das Morgenlob und nach dem Frühstück beginnen die Probeneinheiten. Gut fünf Stunden werden es am Ende eines jeden Tages sein. In den kleinen Pausen wird Fußball gespielt oder am Bächlein mit Stöckern und Blättern ein Staudamm gebaut. Dem Mittagessen schließt sich das mit viel Leidenschaft ausgetragene Turnier nahtlos an. Weitere Proben rahmen den Tag, der mit dem Abendsegen endet. Anschließend werden die kleinen Sänger ins Bett gebracht.
Während der Chor in der Mitte der Woche Luca zum neuen 5er-Rats-Mitglied wählt und kühle Limo im Biergarten genießt, steigt die Vorfreude auf das große Finale am letzten Tag unaufhörlich. Nach einem spannenden Spiel wird die Siegermannschaft bejubelt und der große Pokal feierlich verliehen. Duschen und Abendessen erfolgen zügig und der Chor macht sich – ohne Chorleiter – auf den Weg zum traditionellen Eisessen. Auch den Abendsegen gestalten sie am letzten Abend ganz für sich.
Beim Zubettbringen ist Mika überzeugt: „Nächstes Jahr hole ich mit Johannes den Pokal! Und übrigens, die Probenfreizeit könnte ruhig zwei Wochen lang sein…“
Mini-Konzert der Kurrenden II und III: 12 auf einen Streich 6. Juli 2022
Der Christophorus-Saal war gefüllt bis auf den letzten Platz. Dicht an dicht saßen Mama, Papa, Oma, Opa, Geschwister und Freunde der aufgeregten Sänger. Zwölf Lieder standen auf dem Programm: Mit „Die kleinen Weidenkätzchen“, „Alle Vögel sind schon da“ und „An der Saale hellem Strande“ wurden Frühling und Sommer kräftig besungen. Nicht fehlen durfte „Lobe den Herren“ und die stolze Präsentation des berühmten „Stille-Liedes“. Am Ende gab es tosenden Applaus.
Eröffnung II: Musik in alten Heidekirchen 3. Juli 2022
Mit Pellenkoffer, Truhenorgel, jeder Menge Limo und leckerem Kuchen stand der Kapellchor samt Chorleiter und Organistin abfahrbereit in der Wachtstraße und … der Bus kam nicht. Das hatte es noch nie gegeben! Aufgeregt wurde überlegt, welche Möglichkeiten es wohl gäbe, 18 Sänger und viel Gepäck pünktlich in die Lüneburger Heide zu befördern. Als Plan B fast fertig war, bog er gerade um die Ecke, wurde – voller Erleichterung – zügig beladen und der Eröffnung der Konzertreihe „Musik in alten Heidekirchen“ stand nichts mehr im Wege.
Die Akustik der kleinen Dorfkirche St. Martin in Raven erwies sich als sehr geeignet für die musikalische Zeitreise durchs Jahr. Organistin Ylva Lind Wellsandt verlieh dem Konzert lokales Flair, indem sie die Choralbearbeitung „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Georg Böhm spielte. Einst hatte dieser Lehrer Johann Sebastian Bachs in Lüneburg gelebt.
Ein begeistertes Publikum bedankte sich mit Standing Ovations und hatte nebenbei etwas ganz Besonderes erlebt: Bei sommerlichen 30 Grad konnten die Jungs nicht in den warmen „Pellen“ singen, es war einfach zu warm. Auch das hatte es noch nie gegeben!
Zum Abschluss gab es ein gemütliches Abendessen in Schneverdingen, gefolgt von der Erkenntnis, dass dieser Sonntag ziemlich außergewöhnlich war …
Eröffnung I: Nacht der Chöre 24. Juni 2022
„Wir sind der Eröffnungsakt bei der Nacht der Chöre“, beantwortete Jan Phillip bereitwillig die Frage interessierter Passanten, als der in „Pelle“ gekleidete Konzertchor im strahlenden Sonnenschein über den Marktplatz zum Dom lief.
Von der Empore erklangen dort neben Anton Bruckners „Locus iste“ auch Charles Villiers Stanfords „Praise to the Lord“, welches sich – als Kathedralstück komponiert – phantastisch für die Domakustik eignete. Zu hören war vom Kapellchor darüber hinaus Jacob Heinrich Lützels neu ins Repertoire aufgenommene „Es sollen wohl Berge weichen“.
Zurück in Unser Lieben Frauen zog man sich rasch um, ging ein leckeres Eis essen und traf sich anschließend im Probensaal zu einem ausgelassenen Spieleabend. Während Bässe und Tenöre hoch pokerten, misslang den Knaben der Versuch, Chorleiter Ulrich Kaiser im Spiel „Hexentanz“ zu schlagen. Die Revanche steht noch aus …
„Kommet zuhauf“ 19. Juni 2022
Nach monatelangen, intensiven Recherchen hatte Kantor und Chorleiter Ulrich Kaiser herausgefunden, dass Joachim Neander – Dichter des berühmten Kirchenliedes – am 3. Juni 1680 auf dem Kirchhof Unser Lieben Frauen beerdigt wurde und nicht, wie bislang angenommen, in St. Martini, wo er Hilfsprediger gewesen war. Hinzu kam die Entdeckung, dass die Kantoren der städtischen Lateinschule (Pädagogium) für die Kirchenmusik der Ratskirche Unser Lieben Frauen zuständig waren und somit der im Jahr 1528 gegründete Schulchor im heutigen Knabenchor weiter besteht. Deshalb ist er nicht nur die älteste Kultureinrichtung Bremens, sondern darf mit Joachim Neander auf sein berühmtestes Chormitglied blicken.
Würdiger Auftakt war folglich die Aufführung der gleichnamigen Bach-Kantate BWV 137 mit dem Konzertchor sowie Kantatenorchester Laudate Cantate im Festgottesdienst. „Lobe den Herren“ noch auf den Lippen, begaben sich sämtliche Gottesdienstbesucher vor die Kirche, um die Einweihung einer Gedenktafel zu bestaunen. Flankiert von Turmbläser-Musik und einem weiteren Neander-Lied war dies eine gelungene Überleitung in ein Familienfest voller Musik und spannender Informationen.
Weiter ging es mit interessanten Vorträgen über den großen Lieddichter, an deren Ende keine Frage offen blieb. Erstaunte Gesichter gab es, als erwähnt wurde, dass die Suche nach weltweit veröffentlichten Gesangbuch-Fassungen von „Lobe den Herren” ausgesprochen erfolgreich war: 66 verschiedene Sprachen und zahlreiche weitere Versionen von Afrikaans bis Zulu konnten in den vergangenen Monaten zusammengetragen werden. Bis dahin waren lediglich 35 bekannt.
Zur allerschönsten Kaffee-Zeit gab die Kurrende ein Ständchen und machte mit „Ei, wie schmeckt der Coffee süße“ im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur Appetit auf das anstehende Konzert am 10. Juli, sondern auch auf die große Neander-Torte. Nach gestilltem Kuchenhunger wurde zum offenen Singen geladen und viele unbekannte Jungenstimmen bereicherten den Chorklang.
Am Ende des Tages zogen nicht nur viele Besucher sehr beschwingt nach Hause und hatten das berühmte Lied mit Ohrwurmpotenzial mindestens einmal selbst gesungen. Beschwingt gingen auch die vielen Chorsänger mit enormem Verkaufstalent heim, denn der eigens entworfene schokoladige Neander-Taler war nahezu ausverkauft.
Zum ersten Mal auf Benefizkonzertreise 3. bis 7. Juni 2022
Aufgeregt stiegen die 16 Sänger des Kapellchores am Freitag vor Pfingsten in den Bus Richtung Mecklenburg-Vorpommern. Das Programm – drei Konzerte und zwei Gottesdienste an vier verschiedenen Orten in vier Tagen – war verheißungsvoll. Die Unterbringung in Gastfamilien gab der Reise einen besonderen Hauch von Abenteuer: Bei völlig fremden Menschen übernachten. Wie würde das wohl sein?
Es war ein Eintauchen in immer neue Lebenswelten und mindestens genauso spannend, wie jeden Tag in einer anderen Kirche zu singen. Bau und Akustik hätten unterschiedlicher nicht sein können: Bruckners „Locus iste“ klang in der kleinen Dorfkirche von Ranzin ganz anders schön als in der klassizistischen Schlosskirche von Putbus. St. Marien in Barth schien aufgrund des besonders langen Nachhalls der ideale Ort für die Schütz-Motette „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ zu sein und in der Seemannskirche von Prerow entfalteten sich Byrds „Lord make me to know“ und Mauersbergers „Lobe den Herren“ klanglich in besonderer Weise. Im Anschluss füllten begeisterte Konzert- und Gottesdienstbesucher die Kollektenbehälter in jeder Kirche üppig und so verließ man jeden Ort in dem Wissen, Gutes getan zu haben.
Nach einem gemeinsamen Tag auf dem Darß mit Radtour, Lagerfeuer, intensivem Fußballspiel und Übernachtung in der Jugendherberge war allen klar, dies war die erste Benefizkonzertreise, aber in keinem Fall die letzte!
Im nächsten Jahr geht es gemeinsam mit der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa) nach Thüringen …
„Jauchzet dem Herren, alle Welt“ – Konzertreise nach Dresden 19. bis 22. Mai 2022
Als Chorsänger ist man auf Konzertreisen viel in Kirchen unterwegs. Die Kreuzkirche erwartete die Sänger dieses Mal zu Vesper und Gottesdienst. Von Anfang an herrschte große Vorfreude auf Dresden: Beeindruckt stehen die Jungs am Freitag zunächst vor und dann in der Frauenkirche, erfahren eine Menge über ihre Geschichte und den Wiederaufbau. Spontan entschließt man sich zu einer Turmbesteigung und genießt den weiten Blick über die Stadt.
Aufregung macht sich breit als die erste Probe in der Kreuzkirche ansteht. Ehrfürchtig stehen die Jungs vor dem Altar und schauen sich um. Erste Töne werden gesungen, fasziniert dem Nachhall in der fast leeren Kirche gelauscht …
Auf den Punkt liefern: Der Kapellchor zu Gast beim Zukunftslabor 26. April 2022
Eine Kooperation mit dem Zukunftslabor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen! Für das Music Swap Lab!
Die Freude des Kapellchores über diese Anfrage war ebenso groß wie die damit verbundene Aufgabe. In kürzester Zeit musste „Forêts paisibles“ aus der Ballettoper „Les Indes galantes – Les sauvages“ von Jean-Philippe Rameau (1683-1764) einstudiert werden. Bild- und Tonaufnahme sollten in den Räumlichkeiten der Deutschen Kammerphilharmonie stattfinden. Die besondere Herausforderung lag darin, das Stück punktgenau auf die bereits eingespielte Aufnahme des Orchesters zu singen. Mit Klick im Ohr und ein bisschen Geduld gelang dies schon im dritten Anlauf zur größten Zufriedenheit von Tontechniker Pjotr.
Für die Videoaufnahme wurden schnell alle Mikrophone abgebaut und der Kapellchor mittig vor das rote Hintergrundquadrat positioniert. Ein letzter kritischer Blick auf Frisur und Westen und schon war buchstäblich alles im Kasten.
Nun heißt es: Gespannt auf die Online-Premiere am 1. Juni warten.
https://musicswaplab.com/projekte/jean-philippe-rameau-rondeau/
Ostersonntag in Unser Lieben Frauen 17. April 2022
Um 5:21 Uhr herrschte an diesem besonderen Sonntagmorgen bereits munteres Treiben im Christophorus-Saal. Ohne eine Spur von Müdigkeit wurden Chormäntel routiniert geknöpft, Hemdkrägen gerichtet und Notenmappen ein letztes Mal auf Vollständigkeit überprüft. Einer der stimmungsvollsten Gottesdienste im Kirchenjahr wartete nach zweijähriger Pause darauf, vom Konzertchor mitgestaltet zu werden: die Osternacht.
In der nur von Kerzenlicht erhellten Kirche erklangen nach gregorianischen Chorälen Anton Bruckners „Locus iste“ und „Ich bin die Auferstehung“ von Gallus Dreßler. Für besondere Gänsehautmomente sorgte bei vielen Gottesdienstbesuchern das von Heinrich Schütz zum Ende des 30-jährigen Krieges komponierte fünfstimmige „Verleih uns Frieden“.
Anschließend wartete im Marienzimmer auf die Sänger ein üppiges Osterfrühstück: Bunte Eier, Hefelämmer, Schokoaufstrich und jede Menge Kakao. Die Choreltern hatten an alles gedacht!
Gut gestärkt zogen nun die 20 Sänger des Kapellchores ihre Chormäntel wieder an und freuten sich auf die Bach-Kantate „Christ lag in Todesbanden“, die im Hauptgottesdienst erklang. Für die Sopran-und Tenorarien hatte Chorleiter Ulrich Kaiser keine Berufssänger, sondern Jakob und Tom ausgewählt, die ihren Part professionell meisterten.
„So, jetzt freue ich mich aber aufs Ostereiersuchen!“, verkündete Philip, während er nach dem Gottesdienst seine „Pelle“ zurück in den Schrank hängte. Von Müdigkeit noch immer keine Spur …
„Mit Zucker waren die Bratkartoffeln ganz lecker …“ Probenwochenende in Bad Malente 25. bis 27. März 2022
Mit dem Chor zu verreisen heißt, flexibel sein. Das galt auch für das Probenwochenende in Bad Malente am Kellersee. Die akribisch geplante Zimmeraufteilung musste kurzfristig verändert werden, der frisch eingesäte Fußballplatz war nicht bespielbar und das Essen an der einen oder anderen Stelle gewöhnungsbedürftig …
Kurzerhand arrangierte man sich mit den neuen Zimmernachbarn, erkor eine Haus- zur Torwand und ersann außergewöhnliche Kreationen bei den Mahlzeiten. Nur kurze Irritation herrschte, als die Nachmittagspause am Samstag gleich zweimal verlängert wurde. Das hatte es noch nie gegeben! Nach 90 Minuten Tischtennis, Diabolo-Akrobatik, Torwandschießen und Geländeeroberung konnte anschließend umso intensiver für die Osterfeierlichkeiten weitergeprobt werden. Flexibel begegnete man auch der um eine Stunde verkürzten Nacht, genoss am Sonntagmorgen die besondere Stimmung am See und lauschte auf der Rückfahrt andächtig dem Männerchorgesang im Bus …
Workshop Social Media 19. März 2022
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich sechs kleinere und größere Knaben in der Kirche, um bei Kulturmanager Filip Wätjen mehr über das Fotografieren im Allgemeinen und für die Social Media Kanäle des Chores im Besonderen zu lernen. Los ging es mit theoretischen Grundlagen: Was Fotografieren eigentlich heißt (nämlich Malen oder Schreiben mit Licht), worauf beim Fotografieren zu achten ist und dass es immer darum geht, eine Geschichte zu erzählen. Im zweiten Teil des Workshops stand dann vor allem das praktische Lernen und Ausprobieren im Mittelpunkt, oder, wie Filip Wätjen es formulierte: Üben, üben, üben mit Spaß, Spaß, Spaß! In kleineren und größeren Praxisübungen konnten die Jungs das Gelernte direkt anwenden und am Ende der Gruppe ein ausgewähltes Foto mit Bezug auf die besprochene Theorie vorstellen. Danach ging es für alle an die Weser auf das Pannekoekschip – eine zufriedene Teilnehmerschaft mit vielen neu gelernten Fähigkeiten.
Neugierig auf weitere Fotos und auf mehr vom Knabenchor auf Social Media? Dann geht es hier entlang:
Verteilaktion – per pedes und pedales 26. Februar 2022
Lui, Leander und Jacob kämpfen mit dem Stadtplan: „Unsere Straßen sind hier gar nicht drin!“ Carl und Philip balancieren auf ihren schwerbepackten Fahrrädern, drehen eine Proberunde. Johann ringt mit dem Karton, der nicht so richtig halten will und Linus überlegt, wie er seine Briefe auf dem Fahrrad ohne Gepäckträger transportieren soll. Vielleicht auf dem Lenker?
Der Knabenchor ist in Aktion: 2300 Jahresrückblicke sollen an die Mitglieder der Kirchengemeinde verteilt werden. Die Jungs sind gutgelaunt und voller Tatendrang – 66 Straßen müssen mit dem Fahrrad angefahren werden.
Wer wollte, konnte einen Straßenzug seiner Wahl schon vorab mit nach Hause nehmen und selbstständig austragen. Alle anderen Chorsänger treffen sich zum gemeinsamen Ausschwärmen am Gemeindezentrum. Als jeder einen Karton voller Briefe auf dem Fahrrad verladen hat und geklärt ist, wo sich Crüsemannallee und Bürgermeister-Schoene-Straße befinden, geht es los. In der Carl-Schurz-Straße treffen die Jungs auf Pastor Stephan Kreutz, der auch gleich noch mithilft, als eine Hausnummer schwer zu finden ist.
Nach gut zwei Stunden ist der letzte Brief eingeworfen. Die Jungs sind auf dem Heimweg – voller Vorfreude auf das Pfannkuchenschiff, denn da geht es zur Belohnung drei Wochen später mit allen Helfern hin.
Spendenprojekt erfolgreich abgeschlossen 31. Januar 2022
Viele Jungen sind im Dezember vergangenen Jahres unserem Aufruf gefolgt und haben unter dem Motto „Von wegen Stille Nacht!“ zu Hause ein Lied aufgenommen und an uns geschickt. Jede eigensandte Tonaufnahme wurde von einer Gruppe ehemaliger Knabenchorsänger in eine 3,33€-Spende zugunsten der BREMER ENGEL umgewandelt.
Auf diese Weise konnten wir auch in diesem Jahr die Arbeit der mobilen Kinderkrankenschwestern und Therapeutinnen finanziell unterstützen.
Von der Talentsuche zum Kurrende-Singen 11. Dezember 2021
Was hat die herbstliche Knabenchor-Talentsuche in Grundschulen mit dem Kurrende-Singen am 2. Advent zu tun? Ganz einfach, das Ergebnis ließ sich hier erstmals hören und sehen!
Hören? Auf dem Programm stand „die wilde 13“, über ein Dutzend Advents- und Weihnachtslieder, die von den Nachwuchssängern in die dicht besetzte Kirche geschmettert wurden. Waren vor 2 Jahren zur Unterstützung von Solisten noch Mikrophone im Einsatz, war das in diesem Jahr nicht mehr notwendig. Vom Lieblingslied „Maria durch ein Dornwald ging“ bis zur Knabenchorhymne „Und unser lieben Frauen“ ging es quer durch den Notenschrank. Die Konzertchorwechsler bestanden auf „Ich steh an deiner Krippen hier“ aus dem Bachschen Weihnachtsoratorium und Chorleiter Ulrich Kaiser war es wichtig, mit „Weihnachten“ und „Abendsegen“ an den 100. Todestag von Engelbert Humperdinck zu erinnern.
Sehen? Nach ca. 70 Terminen in Bremer Grundschulklassen ist die Kurrende I unübersehbar angewachsen. (Da wurde in manchen Größen sogar die Chorkleidung knapp.) Aber nur wenige ließen sich die Aufregung sichtlich anmerken. Hochkonzentriert folgten die Jungen den Zeichen ihres Chefs und wer gerade nicht viel zu tun hatte, sang das aus jeder Chorprobe bekannte „Stille-Lied“.
Weder zu überhören noch zu übersehen waren glückliche Kurrende-Knaben und tosender Applaus!
Weihnachtsoratorium 5. Dezember 2021
„Am Samstag erlebte ich in Unser Lieben Frauen das Konzert des Knabenchores. Viele Stellen daraus gehen mir nach, weil ich sie so noch nie gehört habe. Ihre Auswahl der Kantaten 1, 3 und 6, dazu die Sinfonia aus Kantate 2, mit den berührenden Evangelienlesungen durch einen Chorknaben dazwischen, fand ich sehr überzeugend, denn so war der große Bogen über die Weihnachtszeit gespannt. In den großen Chören gab es für mich als Hörerin ganz neue Momente in der musikalischen Gestaltung durch Spannungsaufbau, herausgearbeitete Kontraste und federleichtes Mitgehen des Chores wie des sehr dynamischen Orchesters, z. B. im Eingangschor von Kantate 6. Leise Farben gewannen durch noch einmal nach unten abgestufte Pianostellen die Aufmerksamkeit der Zuhörer.
Ganz besonders berührte mich die in jedem Augenblick präsente Gestaltung der Choräle. Noch nie hatte ich die letzte Zeile von „Wie soll ich dich empfangen“ so eindringlich erfasst. Der Höhepunkt war für mich „Ich steh an deiner Krippen hier“, ohne Orchester, ergreifend die klangliche Aussage des Knabenchores.
Ich möchte Ihnen und allen Mitwirkenden für diese – gerade auch in dieser schwierigen Zeit – Ohren und Herzen öffnende Aufführung danken.“
F. M.
Weihnachtspost vom Knabenchor 1. Dezember 2021
Riaans Zunge klemmt angestrengt zwischen den Zähnen. Der Fünfjährige unterschreibt gemeinsam mit den anderen Jungen der Kurrende II die ersten Weihnachtskarten in diesem Jahr. Hochkonzentriert setzt er seinen Namen in großen Buchstaben unter den Grußtext.
In diesem Jahr sollte die Weihnachtspost von den Sängern unterschrieben werden, die Anrede gleichermaßen handschriftlich und persönlich sein. Ein echtes Experiment: Wie lange würde es wohl dauern, knapp 600 Weihnachtskarten an ehemalige Knabenchörler sowie an die vielen Freunde und Unterstützer des Chores zu unterschreiben und anschließend versandfertig zu machen?
Während im Christophorus-Saal von 40 Konzertchorsängern Karten wie am Fließband unterschrieben werden, setzen im Knabenchorbüro 6 „Schreiberlinge“ die Anreden ein. Die fertigen Briefumschläge werden von einem weiteren Team frankiert und nach gut 90 min – unterbrochen von einer Probe für Bachs „WO“ – ist die Weihnachtspost 2021 fertig und auf dem Weg in die ganze Welt.
„Eat – Sleep – Sing – Repeat!“ Probenwochenende in Schönhagen 12. bis 14. November
… lautete die knappe Antwort eines Sängers auf die Frage: „Was habt ihr denn auf dem Probenwochenende an der Ostsee so gemacht?“
In veränderter Reihenfolge lässt sich das Wochenende so zusammenfassen: Es wurde viel gesungen und intensiv an Weihnachtsoratorium und A-cappella-Programm für die Adventskonzerte gearbeitet. Zeit für Essen und Schlafen war ausreichend vorhanden. Auch ein Spaziergang an der Ostsee mit ausgiebigem Steine flitschen kam nicht zu kurz. Der Aufzählung fehlt jedoch ein wesentliches Element: In jeder freien Minute wurde – wie immer – ausgiebig Fußball gespielt.
Von Auftakt bis Zeppelinmuseum Konzertreise nach Süddeutschland vom 16. bis 23. Oktober
Trotz der herausfordernden Probenbedingungen während der vergangenen Monate, zeigten sich die Jungen bereits zum Auftakt in exzellenter Verfassung. Diesen erlebten die Besucher des festlichen Kirchweih-Gottesdienstes in St. Johann Baptist in Neu-Ulm. Weiter ging es nach Kisslegg im Allgäu, wo in der vollbesetzten Kirche St. Gallus und Ulrich unter anderem Felix Mendelssohn Bartholdys achtstimmige Motette „Richte mich, Gott“ erklang. Der Konzertbeginn in Bad Waldsee ließ auf sich warten… Geduld war gefragt, denn die Schlange der Konzertbesucher vor St. Peter war lang – der Applaus am Schluss auch!
Am Bodensee angekommen, wurde die Schlosskirche auf der Insel Mainau ebenso wie die Basilika in Birnau zum spontanen Konzertort. Besonders fasziniert haben die Sänger über die imposanten Barock-Kirchen gestaunt. Dankbarer als sonst schlüpften anschließend einige Knaben in die sonst viel zu warmen „Pellen“, denn in den atemberaubend schönen Bauwerken war es ausgesprochen kühl.
Aber nicht nur die vielen schönen Kirchen beeindruckten die Sänger! Nach einer Bootsfahrt auf der Donau konnten sie Höhenluft im Alpen Skywalk in Scheidegg atmen, staunend der Geschichte der Schwabenkinder in Wolfegg lauschen, viel über das Leben in der Bronzezeit bei den Pfahlbauten von Unteruhldingen erfahren und Luftschiffe im Zeppelinmuseum in Friedrichshafen bewundern.
Sieben Tage gemeinsam reisen, Konzerte geben und sich umeinander kümmern, hinterlassen vor allem Eines: intensiv gespürte Gemeinschaft.
Impressionen vom Herbstfest in Seebergen 11. Oktober 2021
Ein Ständchen zu Beginn … das Kuchenbuffet ist eröffnet … den Jungs scheint es zu schmecken … und auch die Eltern wirken sehr zufrieden … jetzt aber raus in den Wald … wie viele Knaben passen in eine Pfahlhütte? … und wie viele auf einen Baum? … spontanes 2. Konzert … der Chorleiter wird gefangen und in den Ofen gestopft … Lagerfeuer an und Bratapfel essen … das Fazit zum Schluss: Wir bleiben hier!
Gottesdienste und Ständchen zur Konfirmation 19. September 2021
„Früher“ wurden Auftritte viele Monate im Voraus geplant und angekündigt. Aber offenbar es geht auch anders: Erst Anfang des Monats erfuhren die Jungen der Kurrende I, dass vor den Herbstferien gleich zwei Auftritte im Gottesdienst anstanden – zu Konfirmation und Erntedank. Die Begeisterung war groß und sofort wurde akribisch an Intonation und ebenso selbstkritisch an Textsicherheit gefeilt. „Du, Herr Kaiser, ich habe da noch ein falsches Wort gehört“, kam jedenfalls nicht aus dem Munde des Chorleiters.
Aber auch die eigene Kondition wollte ausgetestet sein. 10 Jungen hatten sich freiwillig angemeldet, in beiden der aufeinander folgenden Konfirmationen zu singen. Daraus wurde dann „der wahrscheinlich längste Kurrende-Dienst seit der Chorgründung“, wie der Chorleiter augenzwinkernd bemerkte.
Auch vor der Kirche war der Knabenchor zu hören, denn zwischen den Gottesdiensten traf sich der Konzertchor zum traditionellen und beliebten „Konfi-Ständchen“, exklusiv für Konfirmanden unter den Chorknaben. Während es in der Kirche schon wieder weiterging, feierten die Jungen draußen gemeinsam mit Apfelschorle und Brezel. Herzlichen Glückwunsch zur Konfirmation, lieber Julian, Frederic, David und Johann!
Chorvesper in strahlender Kirche 4. September 2021
Nach der Rückkehr erweckte die erste Chorvesper seit 18 Monaten bei vielen der 200 Zuhörer ungläubiges Staunen: Nicht nur, weil die Kirche in ganz neuem Licht erstrahlte, sondern vor allem darüber, was die Jungen in dieser einen Woche erreicht hatten – außergewöhnliche musikalische Qualität und intensive Gemeinschaft. Letztere wurde besonders spürbar, als der Präfekt und mehrere langjährige Chormitglieder verabschiedet wurden. Minutenlanger Applaus und mindestens eine verdrückte Träne…
Sommerfreizeit in Meppen 24. bis 31. August 2021
Eine Woche lang Sommerfreizeit? Immer wieder einer der absoluten Höhepunkte des Chorjahres! Eine Woche lang intensiv proben und genauso intensiv Fußball spielen, eine Woche lang Heimwehtränen trocknen und verlorene Zimmerschlüssel suchen, eine Woche lang jahrzehntealte Rituale von „Morgenlob“ bis „Abendsegen“ pflegen und damit fast ein Dutzend Nachwuchssänger an diese besondere Gemeinschaft heranführen.
„Wir dürfen wieder proben!“ 15. Juni 2021
Nach acht Monaten intensivem Einzelunterricht und Stimmbildung war die Freude beim Chorleiter, den Sängern und Eltern riesengroß. Schnell wurde der Christophorus-Saal neu vermessen, grüne Punkte mit 1,5 Meter Radialabstand geklebt und mit gut 60 Stühlen gefüllt.
Und schon ging es los: Schmetterten eben noch die drei- bis fünfjährigen der Kurrende III aus voller Kehle „Bienchen, summ herum“, suchten schon die Knaben des Konzertchores nach ihren Noten der Bachkantate 137 „Lobe den Herren“. Weiter ging es am Dienstag mit der Kurrende I, witzigen Intervall-Liedern und intensiver Notenlehre, tags darauf antwortete die Kurrende II mit „Kein schöner Land“.
Am Mittwoch um 17 Uhr war es dann endlich soweit: Die erste Tutti-Probe des Konzertchores seit beinahe 15 Monaten im geliebten Christophorus-Saal. Wurde zunächst noch ein 10. Geburtstag mit dem traditionellen vierstimmigen „Happy Birthday“ von einigen Jungen etwas ungläubig besungen, war es bei William Byrds Motette „Lord, make me to know“, als hätte der Probenbetrieb nie geruht.
Erstes Probenwochenende des Kapellchores im Sauerland 11. bis 13. Juni 2021
„Wir dürfen wieder reisen?“
Vorsichtige Freude machte sich unter den 20 Kapellchorsängern breit, als ihnen ganz kurzfristig ein Probenwochenende angekündigt wurde – nicht nur die erste Chorreise seit über 15 Monaten, sondern die erste Fahrt des neuen Kapellchores überhaupt. Auf der Packliste stand neben Noten und Fußbällen auch umfangreiches technisches Equipment für professionelle Tonaufnahmen.
Das Glück war greif- und hörbar: Endlich wieder mehrstimmig singen, endlich wieder gemeinsam reisen und die Knabenchorgemeinschaft erleben. Und los ging die lange Busfahrt ins Musikbildungszentrum Südwestfalen …
Dort blieben keine Wünsche offen: Ein großer Probensaal mit perfekter Akustik, gute Unterbringung, leckeres Essen und ein Fußballplatz ganz in der Nähe.
Wer zum ersten Mal ohne Eltern übernachten musste, konnte sich der Fürsorge älterer Chorsänger sicher sein, denn echte Knabenchorgemeinschaft funktioniert ja nicht nur beim Singen oder Fußballspielen.
Auf dem Rückweg befand sich im Gepäck nicht nur eine gelungene Aufnahme von „Lobe den Herren“, sondern auch Erleichterung, da nun auch in Bremen Proben wieder in voller Chorbesetzung erlaubt waren.
Lobe den Herren
(Kapellchor, Juni 2021)
buten un binnen – Auf der Suche nach Neander 9. Juni 2021
Dass Joachim Neanders Beisetzung am 3.6.1680 auf dem Kirchhof von Unser Lieben Frauen erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, ist eine Sensation. Das fand auch Radio Bremen und schickte ein Team von buten un binnen zum Ort des Geschehens.
Dort wurde in einem Ganztagesdreh der „Weg zum Fund“ nachgezeichnet:
Nachdem Ulrich Kaiser zunächst zahlreiche Fragen zu seinen historischen Recherchen beantwortet hatte, schaute Dieter Bischop von der Landesarchäologie Bremen vorbei und zeigte die Stelle auf dem ULF-Kirchhof, wo er vor einigen Jahren Knochenfunde aus dem späten 17. Jahrhundert untersucht hatte. Eine exakte Bestimmung der Grabstelle Joachim Neanders sei aber nicht möglich („Die Beisetzungen fanden leider ohne Personalausweis statt.“)
Anschließend ging es weiter ins Staatsarchiv zur Gesellschaft für Familienforschung (MAUS), wo Christa Lütjen schon die Kopie des Rechnungsbuches und die alles entscheidende Karteikarte mit dem Eintrag von Neanders Beerdigung bereitgelegt hatte. Hier freute man sich besonders, dass die handschriftliche Erstellung tausender Karteikarten auf einmal solche Aufmerksamkeit auslösen konnte.
Für die musikalische Umrahmung kam natürlich nur das meistgesungene Kirchenlied der Welt „Lobe den Herren“ infrage. Gesungen wurde es von einem (fast) zehnjährigen Sopran des Knabenchores, der aber nicht nur mit seinem Solo, sondern auch als Nachwuchs-Kameramann von buten un binnen glänzte …
Beisetzung des Dichters von „Lobe den Herren“ fand am 3. Juni 1680 auf dem Kirchhof von Unser Lieben Frauen statt 3. Juni 2021
„Hier ist ein Pastor vergessen. Joachim Neander“ – Was sich als Nachtrag in einer historischen Pastorenliste von St. Martini findet, könnte auch für die Bremische Neander-Rezeption im Allgemeinen gelten: Besonders viel Aufhebens wird um den Dichter des weltberühmten Lobe den Herren in seiner Heimatstadt nicht gemacht.
Doch damit will sich der Leiter des Knabenchores, Ulrich Kaiser, nicht abfinden. Im Rahmen von monatelangen Recherchen stieß er im Staatsarchiv auf eine von hunderten handgeschriebenen Karteikarten, auf denen Namen und Begräbnisorte aus einem alten U.L.F.-Rechnungsbuch zusammengestellt waren: Neander Joachimus ULF.
„Zum Glück spielten die Einnahmen auch damals schon eine Rolle“, schmunzelt Ulrich Kaiser, dem die Dokumentation der 2 Taler Begräbnisgebühren den entscheidenden Hinweis lieferten.
Die Sensation war perfekt! Alle bisherigen Biographen wussten von keiner Ruhestätte oder vermuteten sie in St. Martini, wo der Dichter das letzte Jahr seines nur 29-jährigen Lebens lediglich als Hilfsprediger beschäftigt war. „Der Fundort selbst ist frei zugänglich und gar nicht so wahnsinnig spektakulär. Aber dass von den zahlreichen engagierten Neander-Forschern an dieser Stelle noch keiner gegraben hat, ist schon kurios“, wundert sich Ulrich Kaiser.
Nun ist man in Unser Lieben Frauen sichtlich stolz, dass der Schöpfer des weltweit wohl meistgesungenen Kirchenliedes (und spätere Namengeber des Neandertalers) in Unser Lieben Frauen nicht nur getauft, sondern am 3.6.1680, drei Tage nach seinem Tod am Pfingstmontag, auf dem Friedhof neben der Kirche begraben wurde. Und Pastor Stephan Kreutz ist überzeugt: „Ab heute wird bei uns kein Pastor mehr vergessen!“
Joachim Neander (1650 – 1680)
Aufgeregt zu sein, kennt Jakob gut! 2. Mai 2021
Wie viele andere Sänger aus dem Konzertchor hat auch Jakob (9 Jahre alt) in den vergangenen Monaten in verschiedenen Gottesdiensten der Gemeinde von Unser Lieben Frauen seine Stimme „geschenkt“ und Gesangbuchlieder solistisch gesungen – und war dabei immer ziemlich aufgeregt. Nun wartete am Sonntag Cantate eine besondere Herausforderung auf ihn: Die Sopranpartie aus der Bach-Kantate 108 Es ist euch gut, dass ich hingehe gemeinsam mit einem kompletten Profi-Ensemble. „Wenn das nur gut geht“ stammelte er (für die Ohren seines Chorleiters kaum hörbar) kurz vor der Probe und bewies anschließend, dass ein bisschen Aufregung gar nicht mal so schlecht sein muss. Jakobs Gesang hat sie jedenfalls nicht geschadet …
Ostern 2021
Vier Auftritte innerhalb einer Woche: Der Knabenchor ist emsiger denn je! Insgesamt 35 Jungen hatten sich für ihre Gottesdienst-Auftritte an Palmsonntag, Karfreitag und Ostersonntag vorbereitet. Höhepunkt war zweifellos die Andacht zur Sterbestunde Jesu, in der 14 Knaben und Männer die Passionsgeschichte anhand von Evangelien-Lesungen und solistisch vorgetragenen Chorälen sowie Liedern von J.S. Bach nachzeichneten. Und in einer Zeit, in der Knabenchöre mit Nachwuchs nicht gerade überschwemmt werden, freuten sich die Jungen am Ostersonntag besonders über den ersten Auftritt eines Knabenchor-Neulings, des zwölfjährigen Maximilian.
Verabschiedung Dr. Noltenius 19. März 2021
„Seit ich nicht mehr im Knabenchor Unser Lieben Frauen singe, trage ich den Chormantel innen“, sagte Dr. Johann Daniel Noltenius, Leiter der BEK-Kirchenkanzlei, während des Gottesdienstes, indem seine Verabschiedung in den Ruhestand gefeiert wurde. Noltenius‘ Zeit im Knabenchor von 1964–1974 war und ist für ihn bis heute so prägend, dass er statt Blumen und Geschenken um eine Spende für den Knabenchor gebeten hatte. Dieser bedankte sich auf seine Weise: Drei Soprane des Konzertchores gestalteten die Feier, die aus Platzgründen im Bremer Dom stattfand, mit „Kleinen Geistlichen Konzerten“ von Heinrich Schütz und Johann Hermann Schein. „Den Schütz habe ich früher auch selber mal solistisch gesungen, aber bei weitem nicht so schön!“, schwärmte Noltenius in seiner Abschiedsrede. Anschließend überreichte Chorleiter Ulrich Kaiser noch einen Überraschungskorb mit Artikeln aus dem Knabenchor-Fan-Shop und zahlreichen Erinnerungsbriefen ehemaliger Chorkollegen an ihren „J.E.“. Nicht nur die Verbundenheit mit dem Chor(-Mantel), sondern auch seinen Spitznamen behält man als Knabenchorsänger lebenslang. Vielen Dank für alles, was Sie in den letzten drei Jahrzehnten für „unseren“ Knabenchor getan haben, lieber „J.E.“!
Spendenaktion 10. Februar 2021
Kurz vor Weihnachten hieß es „Von wegen Stille Nacht!“. Bremer Jungen im Alter zwischen 3 und 13 Jahren waren aufgerufen, zu Hause ein Lied zu singen und eine Tonaufnahme dieses Liedes an den Knabenchor zu schicken. Eine Gruppe ehemaliger Knabenchorsänger hatte zuvor angekündigt, jede Liedspende in eine 3,33 €-Spende für die BREMER ENGEL zu verwandeln.
Nachdem sich viele Jungen beteiligt hatten, konnten 500 € an die mobilen Kinderkrankenschwestern und Therapeutinnen der BREMER ENGEL überwiesen werden.
Chorleiter Ulrich Kaiser und Chorsänger Jakob (9 Jahre) überreichten aus der Ferne einen symbolischen Scheck – und schmieden bereits Pläne für die nächste Spendenaktion.
Diakonie-Gottesdienst 10. Januar 2021
Die Tradition der Bach-Kantaten in Unser Lieben Frauen an jedem 2. Sonntag im Monat aufrecht zu erhalten, ist im Moment eine ziemliche Herausforderung. Im Januar kam als weitere Tradition noch der besonders feierliche Diakonie-Gottesdienst hinzu. Dass sich der Knabenchor aktiv beteiligt, war Ehrensache, werden doch die Jungen seit vielen Jahrzehnten von der Diakonie in besonderem Maße gefördert. So traten zwei solistisch ambitionierte Knaben des Konzertchores, einer gerade mal zehn Jahre alt – mit Arien aus Bach-Kantaten auf, begleitet von einem kleinen Instrumentalensemble. Alles hat seine Vorteile, denn erstmalig kam die Kantate 200 „Bekennen will ich seinen Namen“ zur Aufführung. Da es sich dabei um einen oft übersehenen Kantatentorso (nur eine Arie) handelt, kannte diese herrliche Musik selbst der Kantor noch nicht.
„Wenn Du aufgeregt bist, musst Du lauter singen, als Dein Herz schlägt …“ 24. Dez. 2020
… lautete der Tipp des Chorleiters an einige seiner Sänger, die sich mutig für ein Solo an Heiligabend gemeldet hatten. Die Christvespern in Unser Lieben Frauen sollten auch in diesem Jahr nicht ohne Knabenchorgesang auskommen müssen. Weihnachten ohne „O du fröhliche“ oder „Es ist ein Ros entsprungen“? Unvorstellbar!
In früheren Christvespern waren Solo-Auftritte von Chorsängern eher die Ausnahme. Aber da im Rahmen der geltenden Regularien nichts anderes möglich war, sangen nun 28 Jungen des Konzertchores verteilt auf fünf Christvespern zwischen 14 und 23 Uhr zahlreiche Weihnachtslieder allein – begleitet von Ulrich Kaiser an der Orgel.
Musiziert wurde erstmalig aus dem (nur von Kerzen erleuchteten) Christophorus-Saal – einer zur Kirche geöffneten Empore. Aber das wichtigere Novum: Für fast alle Knaben und Männer war es das erste Solo überhaupt! Von aufgeregtem Herzklopfen erfüllt waren daher wohl die meisten Sänger und dennoch schallte „Freue dich, o Christenheit“ laut und klangvoll durch die ganze Kirche.
Für Kantor, Stab und Knabenchor
Wer klingelt hier noch spät im Haus?
Kann sein, es ist der Nikolaus.
Doch Nikolaus ist lang vorbei.
Die Treppe hoch, da kommen zwei.
Sie seien, sagt der eine dann
und fängt zugleich zu reden an:
Sie kämen grad vom Knabenchor
und hätten etwas Schönes vor.
Zwar könnten sie im Flur nicht singen,
doch wollten sie was Schönes bringen.
Da war zunächst ein schönes Licht,
(falls es an Kerzen mal gebricht).
Auch gab es Tee für kalte Zeiten,
für uns zum selber zubereiten.
Dann kam die Weihnachtsbäckerei,
ganz wunderbar, von Viren frei.
Die Herkunftsmarke „Knabenchor“
aus Keks und Kerze ging hervor.
Wir sind gerührt von diesen Gaben
und grüßen Kantor, Stab und Knaben.
Wir freu‘n uns schon auf Euer Singen.
Das möge bald erneut gelingen!
Reinhard Groscurth
Der Knabenchor ist da! 19. Dezember 2020
Die Vorfreude war mit den Händen greifbar, als sich am Samstagmittag drei Teams mit vollbepackten Fahrrädern und Autos auf den Weg machten: Mit mehr als 160 Tüten, liebevoll gefüllt mit Lebkuchen, Tee und Kerze, sollten alle 126 Chorknaben sowie enge Freunde und Unterstützer des Chores zu Hause überrascht werden – in ganz Bremen und sogar den Vororten.
Und weil in diesem Jahr fast alle Familien zu Hause waren, gab es unzählige überraschte, freudige, staunende und dankbare Gesichter: “Hol mal ganz schnell Emil, DER-KNA-BEN-CHOR-IST-DA!”
Spendenaktion zugusten der BREMER ENGEL 6. Dezember 2020
Mit dem Projekt „Von wegen Stille Nacht“ hat der Knabenchor in Kooperation mit Bremer Grundschulen und Kitas 333 Jungen im Alter zwischen 3 bis 13 Jahren um die Einsendung einer „Lied-Spende“ gebeten. Diese wird dank großzügiger finanzieller Unterstützung durch ehemalige Knabenchorsänger jeweils in 3,33 €-Spenden für die BREMER ENGEL umgewandelt, die sich als Kinderkrankenschwestern und Therapeutinnen um schwerstkranke Kinder in ihrem Zuhause kümmern. Die Aktion lief bis zum 27. Dezember 2020.
„Beim Flashmob darf die Kamera wackeln …“ 14. November 2020
Die Idee war im wahrsten Sinne des Wortes mitreißend: 45 Knabenchöre aus dem deutschsprachigen Raum hatten sich zusammengeschlossen, um am Samstag, den 14. November um 11:55 Uhr gleichzeitig an verschiedenen öffentlichen Orten „Viva la musica“ zu singen. Leider war das Virus schneller und gemeinsames Singen vor Publikum weder in Bremen noch anderswo möglich.
Motiviert bis in die Haarspitzen sangen die Knaben des Konzertchores deshalb vor laufender Kamera – unterstützt von Sascha Barasa Suso an der Konga und Alina Kushniarova am Flügel. Und pünktlich um 5 vor 12 war das Video in einem gemeinsamen digitalen Flashmob unter #KulturgutKnabenchor auf youtube zu sehen. Ziel dieser gemeinsamen Aktion war es, auf die schwierige Situation der Knabenchöre hinsichtlich der Nachwuchssuche aufmerksam zu machen. Über 1700 Mal wurde das Video mittlerweile angeklickt …
„Beim Flashmob darf die Kamera wackeln …“
„Das Fernsehen kommt!“ 30. Oktober 2020
Für die KiKa-Reihe „Ich bin ich“ durfte Enno (7 Jahre) sein liebstes Hobby vorstellen: das Singen in der Kurrende II des Knabenchores. Diese wurde durch ein Fernsehteam ausgiebig unter die Lupe oder vielmehr „vor die Linse“ genommen. Hochkonzentriert probten die Jungen ihre aktuellen Lieder und ließen sich weder von blendenden Scheinwerfern noch herumlaufenden Kameramännern ablenken.
Höhepunkt des spannenden Projekts war ein Mini-Konzert am 30. Oktober. Dafür wurde es auch allerhöchste Zeit, denn für die Jungen war es erst ihr zweiter Auftritt in diesem Jahr, für den Chorleiter Ulrich Kaiser mit seinen Jungs fünf Volks- und Kinderlieder einstudiert hatte. Jeder durfte nur einen Zuhörer mitbringen, übrige Eltern und Großeltern mussten mit Hörplätzen in der Kirche vorlieb nehmen. Spontaner Entschluss: „Wir singen zwei Konzerte hintereinander!“ … „Jungs, schaffen wir noch ein drittes? – „Jaaaaaa!“. Am Ende wurde es dann ein vierteiliges Maxi-Konzert mit zahlreichen Gänsehautmomenten.
„Das Fernsehen kommt!“
https://www.kika.de/ich-bin-ich/sendungen/sendung128446.html
Früh übt sich … 20. September 2020
„Mit unserer intensiven Ausbildung in Gesang und Musiktheorie sollte eigentlich jeder Junge in der Lage sein, die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule in diesen Fächern zu bestehen“, sagt Ulrich Kaiser. „Natürlich gehen die meisten Jungen andere Wege, aber an unzulänglicher Vorbereitung sollte der Wunsch nicht scheitern.“ Nun hat sich Kolja Riechmanns Traum, seine Gesangsausbildung an einer Hochschule fortzusetzen, erfüllt. Nach mehr als 13 Jahren verlässt er schweren Herzens „seinen“ Knabenchor, um in Freiburg im Breisgau Gesang zu studieren. Dass er so für die Musik brenne, habe er Ansgar Müller-Nanninga und Ulrich Kaiser zu verdanken, die den Knabenchor mit großer Leidenschaft führten und führen. Die musikalische Förderung und die menschliche Bildung waren für ihn in vielerlei Hinsicht wegweisend. Dankbar und stolz sei er, dass er im März (im letzten Chorkonzert vor der Pandemie) noch ein Solo in der Leipziger Thomaskirche habe singen dürfen. „Das war der krönende Abschluss meiner Knabenchorzeit.“, fügt er lächelnd hinzu. Na dann: Alles Gute, lieber Kolja!
„Happy birthday, lieber Knabenchor!“ 14. September 2020
Am 14.9.1945 ging es los: Gerade aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, lud Kantor Harald Wolff Jungen aus der Gemeinde zu einer ersten Chorprobe in die zerstörte Kirche Unser Lieben Frauen ein. Es kamen gerade mal drei Knaben. (Am Heiligabend waren es dann bereits 40.)
Genau 75 Jahre und 850 Knabenchorsängerkarrieren später traf die heutige Crew mit ehemaligen Chorsängern aus der Zeit des Chorgründers zusammen und ließ bei Kaffee und Geburtstagstorte die Vergangenheit lebendig werden. Und während sich anschließend die Jungs der Kurrenden über Gutscheine für den Knabenchor-Fanshop freuten, gab es für die Sänger des Konzertchores ein ganz besonderes Geschenk: Diese hatten sich eine Feier „unter uns“ gewünscht und wollten endlich mal wieder gemeinsam singen, was durch die aktuelle Größe des Konzertchores im heimatlichen Christophorus-Saal an (Abstands-)Grenzen stößt.
Der Wunsch konnte durch die Anmietung von Radio Bremens „Sendesaal“ erfüllt werden und so wurde, in Ermangelung eines gratulierenden Publikums, das Geburtstagsständchen einfach selber geschmettert. Nach einer Stärkung mit Limo und bunten Cupcakes ging es dann mit dem „aktuellen“ Programm weiter (zuletzt erklungen im März in der Thomaskirche in Leipzig). Die kostbare Zeit des Zusammenseins und -singens wollte genutzt werden …
KULF-Pokalspiel 13. September 2020
Das spätsommerliche Wetter meinte es gut und so wurde kurzfristig zum Fußballturnier in den Sportgarten eingeladen. „Endlich wieder kicken“, werden etliche der 30 Konzertchor-Jungen gedacht haben, als die mit Spannung erwarteten Mannschaftsaufstellungen verlesen wurden. Dann ging‘s endlich los und der Schiedsrichter (Tenor) bekam Langeweile, da fast alle Regelwidrigkeiten freiwillig zugegeben wurden. Auch der Chorleiter stürmte mit (bis seine Kräfte dann doch spürbar nachließen). Nach dem Schlusspfiff gab es eine schöne Überraschung, denn der zum 75. Knabenchorgeburtstag vom Freundeskreis gestiftete Wander-Pokal reichte in Größe an Champions-League-Niveau heran. Und viel zu schnell waren die zwei Stunden vorbei…
Eis, Eis, Eis und Eis … 15. Juli 2020
„Gehen wir vor den Sommerferien wieder Eis essen?“ Na klar! Wie im letzten Jahr! Aber dieses Mal dann doch ein bisschen anders…
Und so gab es zwar keinen gemeinsamen Spaziergang aller Chorsänger an die Schlachte, aber auf die begehrte Köstlichkeit musste dennoch keiner verzichten: Leckeres Eis von „Fiev Sinn“ stand auf der Speisekarte. Weil jede Chorgruppe dabei unter sich blieb, musste der Chorleiter ziemlich viele Portionen verdrücken, am letzten Tag angeblich vier …
Erster Auftritt des Kapellchores 10. Juli 2020
Am Freitag war es soweit: Nach vier Monaten Stille erklang in der Kirche erstmals wieder mehrstimmiger Knabenchorgesang – endlich!
Drei Soprane und jeweils zwei Sänger aus Alt, Tenor und Bass sangen als kleine Auswahl des neu entstandenen Kapellchores, der eigentlich über Pfingsten auf eine Benefiz-Konzertreise durch die Dorfkirchen Mecklenburg-Vorpommerns gehen sollte.
Geprobt wurden Chorwerke aus dem 17. Jahrhundert von Heinrich Schütz und William Byrd: Zeitlose Musik, welche die Jungen zur Begeisterung zahlreicher Kirchenbesucher akribisch in Intonation und Gestaltung ausfeilten. Schließlich soll beim ersten Auftritt am Sonntag im Gottesdienst alles klappen…
Auch die Pause gehört zur Musik …
„Knabenchor“ bedeutet für uns nicht nur, Freude am Singen zu haben, sondern auch am gemeinsamen Singen mit vielen anderen Jungen. Das ist im Moment ziemlich kompliziert. Zum Glück gibt es bei uns kostenlose Einzelstimmbildung, welche die Jungen ab der 2. Grundschulklasse erhalten. Das ersetzt zwar nicht unsere wunderbare Gemeinschaft,
… aber gar nicht zu singen, ist auch keine Lösung!
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„Wie viele Ehemalige haben wir eigentlich?“ 20. Mai 2020
Wenn ein Chor weder proben noch auftreten kann, entsteht unverhofft Zeit für Dinge, die im Alltagsgeschäft häufig zu kurz kommen. Und als klar war, dass der 75. Geburtstag des Knabenchores im September dieses Jahres nicht wie geplant gefeiert werden kann, entstand die Idee, stattdessen noch viel größere Pläne für das kommende Jahr zu schmieden.
Die neue Mitarbeiterin im Knabenchorbüro, Luise Peters, hatte sich gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit mit großem Eifer und Erfolg auf die Suche nach ehemaligen Chorsängern gemacht, Dateien verglichen und staubige Aktenordner gewälzt. Ziel war und ist, mit einer möglichst lückenlosen Ehemaligenliste in die Planungen des Chorjubiläums „75+1“ zu gehen. Und schon jetzt sind aus 450 bekannten Chorsängern, die irgendwann aus den Männerstimmen ausgeschieden sind, beinahe 850 geworden. Tendenz weiter steigend…
Wichtiges Hilfsmittel dabei: Zeitzeugen! Von den Jungen, die im Herbst 1945 zu den ersten Proben des Knabenchores kamen bis zum heutigen „5er-Rat“: Viele sind gut vernetzt und (noch) immer mit großer Leidenschaft dabei. Und so wurde am Vorabend des „Männertages“ bei Pizza – und mit genügend Abstand! – die Liste um zahlreiche ehemalige Chorknaben und Kontaktmöglichkeiten erweitert.
Wird also die Kirche Unser Lieben Frauen mit ihren 660 Plätzen im September 2021 für ein ganzes Wochenende zur reinen Knabenchorkirche?
Unsere Leipzig-Reise 12. bis 15. März 2020
Die Vorfreude war groß: „Wir fahren nach Leipzig.“ Nach Leipzig! Mit Bach-Kantate in der Thomaskirche!!! Die Umstände waren ungewohnt: Ein Virus war im Anmarsch. Wer würde schneller sein? In diesem Fall war das Glück mit den Mutigen / den Entschlossenen, denn es wurde eine wunderbare, erlebnisreiche Reise in einer besonderen Zeit.
Kohlfahrt des Männerchores 7. März 2020
Traditionen müssen gepflegt werden und so machte sich der Männerchor im Anschluss an die Vesper mit gut gefülltem Bollerwagen und vergnüglichen Spielen auf den Weg zur alljährlichen Kohlfahrt. Krönender Abschluss: ein deftiges Kohlessen im Gemeindezentrum.
1000 Augenblicke 15. Februar 2020
Mit „Licht, das singt“ hatte Alfred Manessier seine Vorstellung zur Wirkung der Kirchenfenster auf den Punkt gebracht. In der dunklen Kirche entstand aus dem Gesang des Vitus Ensembles, geistlichen Texten, Orgelmusik und von außen stimmungsvoll angestrahlten Fenstern eine beeindruckende Atmosphäre.
“Und trotzdem Ja zum Leben sagen” 28. Januar 2020
Kaum war die zweite Probenwoche des neuen Jahres vorbei, hieß es schon wieder: Rein in den Bus und ab zum Probenwochenende – erstmalig mit Vechta auf der Zielscheibe. Der Probenplan stand im Zeichen des Gedenkens um den 27. Januar, an dem sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 75. Mal jährte.
Das „Buchenwald-Lied“, von den Gefangenen des gleichnamigen KZs zur Aufrechterhaltung ihres inneren Widerstandes gesungen und Rudolf Mauersbergers „Wie liegt die Stadt so wüst“, komponiert vom Kreuzkantor unter dem Eindruck des im Februar 1945 völlig zerstörten Dresdens, regten zu vielen nachdenklichen Gesprächen zwischen den Jungen an. Auch die beiden Neueinstudierungen von Chorwerken in hebräischer Sprache beeindruckten die Chorsänger.
Nach intensiven und emotionalen Proben ging es schließlich in drei Veranstaltungen an die Öffentlichkeit: Den Rahmen bildeten die zentrale Gedenkveranstaltung des Bremer Senats in der Oberen Rathaushalle vor Politikern und internationalen Gästen sowie eine Andacht der Bremischen Evangelischen Kirche mit Schriftführer Bernd Kuschnerus in Unser Lieben Frauen.
Die Gedenkvesper des Knabenchores stand unter der Überschrift eines Zitates aus dem Buchenwald-Lied: „Und trotzdem Ja zum Leben sagen“. Im Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus wurden – anstelle der traditionellen Vesperordnung – durch Ulrich Kaiser vorgetragene Hintergrundberichte, Schicksale von Autoren und Komponisten sowie persönliche Erfahrungen mit dem einfühlsamen Gesang des Knabenchores verwoben. Am Schluss: ergriffene Stille…
„Neues Jahr und neue Zeit …“ 16. Januar 2020
… klang es vielstimmig durch die Kirche – Knabenchor und Freundeskreis hatten gemeinsam zum traditionellen Neujahrsempfang eingeladen.
Zu den zahlreichen Gästen gehörten Freunde, Förderer, Mitarbeiter, Gemeindemitglieder, ehemalige Sänger und Choreltern, die fasziniert lauschten, welche zielstrebige Entwicklung die Knabenstimmen von Kurrende 3 (ab dem 4. Lebensjahr) bis zum Männerchor durch die anspruchsvolle Ausbildung im Knabenchor erfahren.
Ambitioniert sind auch die Ziele des Freundeskreises: Der stellvertretende Vorsitzende, Martin Franzius, präsentierte das „Projekt 75+“. Bis zum 75. Geburtstag des Knabenchores im September dieses Jahres möchte der Freundeskreis mindestens 75 neue Mitglieder aufnehmen und somit die 400-er Hürde knacken.
Weit mehr als 400 mal wurde auf das neue Jahr mit seinen vielen bevorstehenden Ereignissen angestoßen: Vespern, Festgottesdienste, Konzerte, Jubiläen, Reisen…
Fußballpower mit Ehemaligen 28. Dezember 2019
„Lebenslang Grün-Weiß!“… Dieser Slogan könnte auch vom Knabenchor Unser Lieben Frauen stammen, denn zwischen aktiven und ehemaligen Sängern besteht eine besondere Verbindung.
Und diese will gepflegt werden! Nicht nur durch gemeinsame Chorauftritte wie zum Chorgeburtstag oder in der Christnacht, sondern auch durch eher „unmusikalische“ Events: Also traf man sich zwischen den Jahren bei Soccerking, der größten Indoor-Fußball-Halle Bremens, zum Kicken. Für die in alle Himmelsrichtungen verstreuten Ehemaligen, die es über Weihnachten in ihre Heimatstadt zu ihren Familien zieht, war es eine kleine Zeitreise, denn gespielt wurde genauso fair und engagiert „wie früher“ auf den Chorfreizeiten. Fazit der anderthalb Stunden Power-Fußball: Gerne wieder!
Das Christkind kam auch bei uns vorbei 25. Dezember 2019
An Heiligabend schaute das Christkind im Anschluss an die Vespern auch beim Knabenchor vorbei und beschenkte die überraschten Jungs mit exklusiv produzierten Knabenchor-Trinkflaschen. Diese fanden ganz sicher einen Ehrenplatz unterm Weihnachtsbaum.
Und jetzt heißt es: Auch die Pause gehört zur Musik! – Frohe Weihnachten!!!
Lange Warteschlangen sind eine echte Belohnung 23. Dezember 2019
Viel Zeit blieb den Jungen nach den mitreißenden Aufführungen des Weihnachtsoratoriums nicht, dafür wurden sie mit umso längeren Warteschlangen vor der Kirche belohnt…
Zurückblickend gehören die Konzerte am vierten Adventswochenende zweifellos zu den absoluten Höhepunkten des Konzertjahres 2019. Weihnachtliche Lieder und Motetten aus dem 11. bis 20. Jahrhundert verbanden sich durch improvisierte Orgelzwischenspiele in einer nur von Kerzen erleuchteten Kirche zu einem einzigen, stimmungsvollen Chorwerk.
Am Sonntag ging es dann auf der anschließenden Weihnachtsfeier, zu der sich neben vielen Choreltern auch etliche ehemalige Knabenchörler gesellten, in mehrfacher Hinsicht musikalisch weiter: Zwischen Glühwein, Punsch und Honigkuchen ist immer Platz für einen Männerchorgesang – und die neue Bluetooth-Box sollte auch noch zeigen, was in ihr steckt (allerdings mit einer eher alternativen Playlist…).
Mini-Konzert der Kurrende III 16. Dezember 2019
Zehn Lieder („so viele, wie Finger an zwei Händen sind“) hatten die Jungs im Alter zwischen 3 und 5 Jahren vorbereitet. Aber nicht nur die Sänger waren ganz schön aufgeregt: Mit erhöhtem Puls lauschten auch Eltern und Großeltern den Winter-, Advents- und Weihnachtsliedern, die voller Begeisterung vorgetragen wurden. Auch eine lustige Überraschung war dabei, als beim Schlusston von „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ plötzlich Schneebälle durch die Luft sausten. Bei Lebkuchen, Punsch und Apfelschorle wurde noch lange weitergefeiert und zur großen Freude des Knabenchornachwuchses überreichten Elias und Jakob, die „Großen“ aus dem Konzertchor, jedem der staunenden Jungen ein Weihnachtsgeschenk des Chores. Was da wohl drin war? Natürlich schöne und zugleich anspruchsvolle Musik für Kinder (die es in dieser einzigartigen Form wohl nur bei der Edition Seeigel gibt).
Weihnachtsoratorium 15. Dezember 2019
Das Wochenende stand ganz im Zeichen von Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium:
Kirche zweimal ausverkauft* – Chor, Orchester und Solisten in absoluter Höchstform – Standing Ovations im Publikum!
Und der Chorleiter? War einfach nur stolz auf seine Jungs…
*Wer hätte gedacht, dass die letzten Restkarten für Sonntag von zahlreichen begeisterten Samstagsbesuchern ergattert wurden?
„Karussell oder Riesenrad oder Happy Sailor? Schmalzkuchen in jedem Fall!“
12. Dezember 2019
Schwierige Entscheidungen galt es zu treffen beim Gang über den Bremer Weihnachtsmarkt zwischen Dom und Unser Lieben Frauen. Zwei Dutzend Jungen der Kurrenden I und II schlängelten sich geduldig durch die Menschenmassen, fuhren brav im Kreis (wenige), winkten aus höchster Höhe (schon mehr) oder überredeten ihren Chorleiter zu einer wilden Fahrt im Happy Sailor (die meisten). Gesungen wurde natürlich auch – zur Freude der zahlreichen Weihnachtsmarktbesucher. Und zum Abschluss gab es eine große Portion Schmalzkuchen, die in Windeseile verspeist wurde.
Kurrende-Singen 8. Dezember 2019
Ein letzter prüfender Blick: Steckt das Hemd auch wirklich in der Hose? Ist die Weste richtig geknöpft? Viel Zeit für Aufregung blieb den 24 Jungen der Kurrende I aber nicht, nachdem sie die vollbesetzte Kirche vom Christophorus-Saal aus bestaunt hatten.
Auf dem Programm des Kurrende-Singens standen Advents- und Weihnachtslieder zum Lauschen und Mitsingen – und so lauschten die vielen kleinen und großen Konzertbesucher den akribisch geprobten Liedern des Chores und sangen bei „Tochter Zion“ und „Oh, du fröhliche“ umso kräftiger mit.
Etliche Kinder der Gemeinde waren dem persönlichen Einladungsbrief Ulrich Kaisers gefolgt, belagerten die vorderen Bankreihen und stellten mit spontanen Liedwünschen die Textsicherheit von Chor und Chorleiter auf die Probe. Nach dem langanhaltenden, kräftigen Applaus genossen die Jungen noch eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier mit Pfefferkuchen, Punsch und Wichteln.
Adventsbesuch im Seniorenheim 3. Dezember 2019
„… und – haben Sie Lust auf was Neues?“, lautete die Frage des Chorleiters nachdem die letzten Töne von „Ich steh an deiner Krippen hier“ verklungen waren. Das folgende „Deilig er Jorden“ aus Norwegen kannte tatsächlich noch niemand und so war die Freude über neue und altbekannte Weihnachtslieder unter den Bewohnern der Stiftungsresidenz Riensberg riesengroß.
Fast 90 Minuten lang zogen 24 Sänger des Konzertchores von Station zu Station und brachten weihnachtliche Musik zu all denen, denen der Weg in die Kirche zu weit ist. Aber auch die Jungen blieben nicht unbeeindruckt, konnten sie doch erahnen, welche glücklichen Erinnerungen sie hinter den leuchtenden Augen geweckt hatten…
Mehr Zeitreise geht nicht 1. November 2019
Um 15:30 wühlten etliche Touristen hektisch nach Ihren Kameras, als unsere 65 Chorknaben – wie auch im Reformationsjahr 1517 üblich – im schwarz-weißen Chorgewand durch die Innenstadt Bremens zogen. Keine drei Stunden später wurden dieselben Jungen zu beliebten Tanzpartnern, nachdem die erste gemeinsame Party mit der Mädchenkantorei des Bremer Dom volle Fahrt aufgenommen hatte (wobei man natürlich die allerneusten Popsongs auflegte). Und dazwischen wurde unter Orgelbegleitung von Domkantor Tobias Gravenhorst der Festgottesdienst zum Reformationstag mit klangvoller englischer Kathedralmusik von Charles Stanford aus dem 19. Jahrhundert ausgefüllt.
Das Buffet war fantastica … und ich habe mir ordentlich auf den Teller geschaufelt.
14. Oktober 2019
Diese und viele weitere Würdigungen der Mahlzeiten fanden Eingang in das Reisetagebuch der Chorsänger. Aber zum Glück war die Konzerttournee nach Schweden und Norwegen vom 5. bis 12. Oktober nicht nur in kulinarischem Sinne ein großer Erfolg: Vor allem die vier A-cappella-Konzerte in Göteborg, Drammen, Billingstad und Oslo wurden zu musikalischen Highlights dieses Jahres. Bei zwei Begegnungen mit norwegischen Knabenchören konnten die Jungen ihre Englischkenntnisse testen und der hohe Erlebnisfaktor war durch die beiden Übernachtungsfahrten auf der Stena- und Colorline von vornherein gesichert. Mit im Gepäck: Die voller Stolz getragenen nagelneuen Chorhoodies und „Deilig er jorden“, das zur Begeisterung der Norweger bestimmt zwei Dutzend Mal angestimmt wurde. Wie stark Konzertreisen den Chor musikalisch und menschlich verbinden, war den Jungen dann kurz nach der Rückkehr anzusehen und (beim Ständchen für die Eltern in Unser Lieben Frauen) auch anzuhören. Und schon fiebern sie der nächsten Reise entgegen …
Herbststurm in Seebergen 30. September 2019
Auch die Kurrende I wollte Ihren ersten Auftritt im neuen Schuljahr (Gottesdienst zum Erntedankfest) in bestmöglicher Qualität abliefern. Und so legten die Jungen – zusätzlich zu den beiden wöchentlichen Proben – noch einen weiteren Probentag in der gemeindeeigenen Seebergener „Scheune“ ein. Diese bietet, anders als der Probenort in der Innenstadtkirche, auch eine tolle Außenanlage zum Spielen und Toben. Und so wechselten sich „Wir pflügen und wir streuen“, Waldfußball und „Aller Augen warten auf dich, Herre“ mit Spaghettiessen, „Danket dem Herren“ und der gnadenlosen Erstürmung des Wachturmes ab.
Geburtstag des Chores 15. September 2019
„Happy birthday!“ hieß es am 14. September, denn auf den Tag genau vor 74 Jahren kam das erste Mal eine Handvoll Jungen zusammen, um unter der Leitung von Kantor Harald Wolff gemeinsam zu singen – Der Knabenchor Unser Lieben Frauen war geboren. Und so lud der Konzertchor auch in diesem Jahr zu seiner traditionellen Chorvesper mit anschließender Geburtstagsfeier ein. Etliche ehemalige Sänger, darunter auch ein Gründungsmitglied, ließen es sich nicht nehmen, „ihren“ Chor bei einigen Stücken zu verstärken. Festliche Chorwerke der Romantik erklangen in der vollbesetzten Kirche, darunter „Unser lieben Frauen Traum“ von Max Reger, „Ave Maria“ von Anton Bruckner sowie „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Im Anschluss wurde im Christophorus-Saal musikalisch und kulinarisch weiter gefeiert. Dabei gab es – wie es sich für einen richtigen Geburtstag gehört – auch große (kräftige Bluetooth-Box) und kleine (leckeres „Aaaaaais“) Geschenke. Und schon laufen die Planungen für das große Jubiläum im nächsten Jahr auf Hochtouren…
Klangvoll-nachdenklicher Saisonauftakt 19. August 2019
Nach einer intensiven Probenwoche in Meppen gaben die Jungen bereits am 2. Schultag ihr „Saisondebut“ in Unser Lieben Frauen. Im traditionellen Orgelpunkt präsentierte sich der Chor in einer nahezu vollbesetzen Kirche mit Neueinstudierungen großer achstimmiger A-cappella-Werke der Romantik, wie Anton Bruckners „Ave Maria“ und „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Schon am nächsten Tag hieß es wieder: proben … proben … proben – jetzt aber gemeinsam mit dem Orchester „Laudate, Cantate“ – denn die Bach-Kantate „Aus der Tiefen, rufe ich, Herr, zu dir“ stand im Zentrum des sonntäglichen Gedenkgottesdienstes zur Zerstörung des Bremer Westens vor 75 Jahren. Erstmalig wurden alle Solopartien aus den Reihen des Knabenchores besetzt, wie es auch bei Johann Sebastian Bach üblich war. Um aktuelle Tonaufnahmen und professionelle Fotos brauchte sich Bach noch keine Sorgen zu machen. Da das heute anders wäre, wurde die Kantate von Tontechniker Martin Howie aufgezeichnet und gleichzeitig von der Empore aus gefilmt. Fotograph Michael Bley fing mit seiner Kamera nicht nur viele ganz besondere Momente während des Gottesdienstes ein, sondern sorgte auch für beste Stimmung, als im Anschluss weitere Fotos für Homepage, Flyer und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit entstanden – natürlich in mehrstündiger Feinarbeit. Nun warten alle gespannt auf die Ergebnisse…
So ganz ohne Knabenchor geht es zum Glück auch in den Sommerferien nicht 14. August 2019
… und so machten sich am 7. August die 73 Jungen des Konzertchores (darunter 9 aufgeregte „Novizen“) auf den Weg zur Jugendherberge nach Meppen. Natürlich wurde jeden Tag intensiv geprobt: Außer der anspruchsvollen Bach-Kantate „Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir“ standen noch weitere A-cappella-Werke für die Geburtstags-Chorvesper im September und die Konzertreise nach Schweden / Norwegen im Oktober auf dem Probenplan. Und schließlich wurden – zur besonderen Freude der Jungen – auch die Noten von Bachs Weihnachtsoratorium aufgeschlagen.
Da Handys wie immer zu Hause blieben, verbrachte man die Freizeit auf traditionelle Art und Weise: Die einen lernten für eine „Namensrunde“ (= Ansagen aller Chorsängernamen in der Probe), andere bevorzugten Kartenspiel oder Staudammbau. Vor allem aber ging es um Fußball – sowohl aktiv (Turnier mit 16 Mannschaften) als auch passiv (Public Viewing des Pokalspiels Werder Bremen gegen Atlas Delmenhorst). Der tollen Stimmung unter den Jungen konnte beim gemeinsamen Eis-Essen am letzten Abend auch der strömende Regen nichts anhaben.
Zurück in der Bremer Wachtstraße wurden natürlich gleich wieder die Stimmbänder getestet – mit Motetten von Felix Mendelssohn Bartholdy zur Begrüßung der Eltern.
Klangvoll-schmackhafter Saison-Abschluss 7. Juli 2019
In seiner Begrüßung räumte Ulrich Kaiser augenzwinkernd ein, dass er sich zwar vor seinem Bewerbungsgespräch auf die Bremer Komponistenlandschaft vorbereitet hatte („sehr überschaubar“), jedoch nicht auf unmittelbar bevorstehende Märchenjubiläen. So musste ihm der pure Zufall zu Hilfe eilen, als er erst vor wenigen Monaten vom 200. Geburtstag der Bremer Stadtmusikanten erfuhr. Zum Glück war das traditionelle Sommerkonzert bereits für den Vorabend terminiert, aber die Programmidee fehlte noch. Eine Kantate „Die Bremer Stadtmusikanten“ stand schon lange im Regal, komponiert von dem 1986 verstorbenen Bremer Komponisten und Chorleiter Günther Kretzschmar. Ein Zufall kommt selten allein…
Wegen der großen Nachfrage wurden es gleich zwei Konzerte hintereinander, die die drei Kurrenden und der Konzertchor, begleitet von der Cappella Bremensis, gaben. Dabei stellten viele Jungen der Kurrende I ihre solistischen Fähigkeiten unter Beweis, der Konzertchor-Sopran Linus von Bargen glänzte als Erzähler. Bei der zweiten Aufführung kam es zu hohem Besuch: Dietrich Kretzschmar, Sohn des Komponisten, gehörte mit seiner Familie zu den Ehrengästen.
Für zwei Mal „standing ovations“ gab es dann am nächsten Tag beim kleinen Chorausflug an die Schlachte für jeden Sänger zwei leckere Kugeln Eis. Aber auch Erdbeere und Stracciatella hielten die Sänger des Konzertchores nicht davon ab, in der Fußgängerzone vehement ihre neueste Lieblingsmotette „Herr Gott, du bist unsre Zuflucht für und für“ von Felix Mendelssohn Bartholdy einzufordern. Doch nun heißt es: Auch die Pause gehört zur Musik …
Besuch aus Trondheim steigert Vorfreude auf Konzertreise im Herbst 27. Juni 2019
„Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ schallt es stimmgewaltig durch Unser Lieben Frauen: Nach 64 Jahren haben der Knabenchor der Nidaroskathedrale aus dem norwegischen Trondheim und unser Knabenchor wieder ein gemeinsames Konzert in Unser Lieben Frauen gegeben. Die beiden Chorleiter Ulrich Kaiser und Bjørn Moe haben dafür ein künstlerisch spannendes und vielseitiges Programm zusammengestellt. So dominierten im Notenkoffer der Trondheimer mit Knut Nystedt, Alfred Paulsen u.a. Chorwerke aus ihrem Heimatland. Unsere Bremer Knaben präsentierten sich mit überwiegend deutschen Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude und Heinrich Schütz. Die Resonanz aus der vollbesetzen Kirche war für alle Sänger überwältigend. Anschließend ließen die Jungen den Abend bei einer gemeinsamen Feier ausklingen.
(Natürlich kursierte auch unter den Chorsängern die leise Frage: Was unterscheidet, was verbindet unsere Chöre? Insbesondere die letzte Frage war ganz leicht zu beantworten: lebendige Traditionspflege, hoher Anspruch an musikalische Qualität, intensives Gemeinschaftsgefühl.)
Am Tag darauf reisten die Gäste aus Trondheim weiter zum Neuen Knabenchor Hamburg, den Ulrich Kaiser von 2003 bis 2011 geleitet hatte. Unsere Knaben fuhren gleichzeitig nach Bremerhaven, wo sie in der Großen Kirche ein komplett auswendig gesungenes, 80-minütiges Konzert gaben. Leider war der Besuch mit ca. 100 Besuchern nicht ganz so überwältigend, aber Chorleiter Ulrich Kaiser hatte vor dem Einzug noch einen aufmunternden Spruch aus seiner Hamburger Zeit parat: „Macht nichts, je weniger Zuhörer, desto besser die Akustik“.
Ein ganzes Wochenende „Kantate“ 20. Mai 2019
„Wer singt, betet doppelt“ erklärte im 4. Jahrhundert der heilige Augustinus. Welcher Sonntag eignet sich dafür besser als der 4. Sonntag nach Ostern, der Sonntag „Kantate“ (Singet dem Herrn)?
Gleich dreimal trafen sich die Sänger des Konzertchores an diesem Wochenende: zum Auftritt im Orgelpunkt (gemeinsam mit Domorganist Stephan Leuthold), zur traditionellen Chorvesper und zum „1. Knabenchorkino“: Immer wieder finden sich auch Freizeitunternehmungen im Chorplan der Jungen und so sahen sie gemeinsam nach der Vesper bei Brezeln und Apfelschorle den französischen Kultfilm aus dem Jahr 2004 „Die Kinder des Monsieur Mathieu“, der von dem wunderbaren Einfluss des Chorsingens auf die kindliche Entwicklung handelt.
Mit dem Frühlingskonzert der Kurrenden klang das Wochenende aus. Unter der von Paul Gerhardt 1653 gedichteten Überschrift „Ich singe mit, wenn alles singt“ (… und lasse, was dem Höchsten klingt aus meinem Herzen rinnen.), erklangen geistliche und weltliche Lieder (und damit Gebete) zum andächtigen Lauschen und Mitsingen.
„Wer singt, betet doppelt“ – Ob 4. Jahrhundert, 1653, 2004 oder 2019: Wirklich Wichtiges verliert eben nie an Aktualität.
Knabensolisten im Kantatengottesdienst 13. Mai 2019
Einige aufmerksame Besucher des 157. Kantatengottesdienstes werden überrascht auf die Besetzungsliste geblickt haben: Jungen des Knabenchores als Solisten? Zwar wurden zur Zeit Johann Sebastian Bachs, in der Frauen das Singen in der Kirche untersagt war, alle Solopartien von Jungen besetzt, aber in heutiger Zeit ist das nur sehr selten möglich. Fehlt es doch in den meisten Fällen an ausgebildeten Knabenstimmen, die sowohl über hohe stimmliche Qualität als auch über ebenso große Ausdrucksstärke verfügen. Wie die Gemeinde von Unser Lieben Frauen hören konnte, findet beim Knabenchor neben der intensiven chorischen auch eine anspruchsvolle solistische Ausbildung statt. Linus von Bargen (12 Jahre) und Julian Franzius (11 Jahre) haben ihre Aufgabe als erste Knabensoprane im Bach-Kantaten-Gottesdienst mit Bravour gelöst.
Knabenchor gratuliert seinen Konfirmanden 6. Mai 2019
Zum Glück war das Programm schon nach dem Probenwochenende in Verden konzertreif einstudiert, denn viel Zeit blieb nach den Osterferien nicht: Bereits am Sonntag wartete der nächste Auftritt des Konzertchores im Konfirmations-Gottesdienst. Auch drei Knabenchörler wurden in diesem Jahr feierlich eingesegnet – und diese konnten ihre Kollegen endlich mal in aller Seelenruhe aus der Zuhörerperspektive erleben: „Heute habe ich zum ersten mal meinen eigenen Chor gehört“, staunte Johannes, der es sich allerdings nicht hatte nehmen lassen, bei der Vertonung seines selbstgewählten Segensspruches im Männerchor mitzusingen. Nach insgesamt sechs Chorwerken im Festgottesdienst folgte noch das beliebte „Konfi-Ständchen“ vor der Kirche. Das Wetter spielte brav mit, während sich Konfirmanden, Eltern und Touristen an weltlichen Gesängen wie „Süßer, goldner Frühlingstag“ erfreuten.
Vom letzten Abendmahl bis zum ersten Osterfrühstück 24. April 2019
Gleich für vier Tage unterbrachen die Sänger des Konzertchores ihre Ferien, damit auch an den beiden bedeutendsten christlichen Festtagen – Karfreitag und Ostersonntag – anspruchsvolle Kirchenmusik in Unser Lieben Frauen erklingen konnte. Zu diesem Anlass fand erstmalig am Karfreitag eine „Chormusik zur Sterbestunde Jesu“ statt: Sechs Chorsänger spannten durch ihre Rezitationen der Passionsgeschichte aus dem Johannes-Evangelium den Bogen vom eindrucksvollen Abendmahls-Choral „Als Jesus Christus in der Nacht“ bis zum erlösenden „Nun ist alles überwunden“.
Am Sonntag hieß es dann für die Knaben: Früh aus den Federn, denn bereits um 6 Uhr erklangen die ersten Töne zur Osternacht in der noch vollkommen dunklen Kirche. Nach dem mitreißenden „Christ ist erstanden“ genossen die Jungen dann nach Sonnenaufgang zum ersten Mal ein gemeinsames Osterfrühstück, bevor der Männerchor für den anschließenden Gottesdienst am Ostermorgen zurück in die Chorkleidung schlüpfte.
Mini-Konzert der Jüngsten 3. April 2019
Dass die Eltern der Kurrende IV mit ihren Söhnen Abendlieder singen, konnte beim ersten Konzert der drei- bis fünfjährigen im Christophorus-Saal eindrucksvoll beobachtet werden: Schon bei den ersten Tönen von „Kleine Igel schlafen gern“ wurde unter den Knaben herzhaft gegähnt. Aber auch Traditionelles, wie „Mein Hut, der hat drei Ecken“, das in der Faschingsprobe geübte „Drei Chinesen mit dem Kontrabass und – auf besonderen Wunsch der Jungen – auch ein hochkonzentriertes „Stille-Lied“ gehörten zum über viele Wochen erarbeiteten Programm. Chorleiter Ulrich Kaiser, der seine Schützlinge am Klavier begleitete, verriet bereits während der Begrüßung sein Fazit: „Bei diesen tollen Sängern mache ich mir um die Zukunft unseres Knabenchores keine Sorgen.“ Gestärkt durch Beifall, Kekse und Apfelschorle, verabschiedeten sich anschließend die Knaben in die Osterferien.
Konzertchor probt in Verden 31. März 2019
Probenwochenenden gehören zu den Höhepunkten im Knabenchorleben: Beschäftigt sich der Chorleiter vorher mit der Qualität des Probenraumes, (un)gestimmten Klavieren, einer optimalen Probenplanung und „gefahrlosen“ Freizeitmöglichkeiten, geht dem Chorsänger nur eine Frage durch den Kopf „Mit wem gehe ich ins Zimmer?“.
Und so wurde bei frühlingshaften Temperaturen das komplette Osterprogramm konzertfertig geprobt, Fußball gespielt (wobei es außer beim Chorleiter keine Verletzten gab) und auch die neu eingeführte Option des morgendlichen Waldlaufes wurde von viele Jungen gewählt. Ein weiteres Bonbon gab es am Samstag: Live-Übertragung der 2. Halbzeit des Werder-Spiels bei Kaffee und Kuchen. So eine Probenfahrt vergeht einfach viel zu schnell…
Alles wie immer: Singen – Fussball – Fertig 24. März 2019
Um 11:30 Uhr sangen sie noch im Chormantel den Schluss-Segen „Da pacem, Domine“ im Gottesdienst – die Knaben der Kurrende I. Eine gute Stunde später stürmten sie, bei herrlichem Frühlingswetter und nun im Werder-Trikot kaum wiederzuerkennen, mit den „Großen“ vom Konzertchor über einen extra angemieteten Fußballplatz im Sportgarten Pauliner Marsch. Waren es beim ersten Fußballnachmittag im September 2018 immerhin 20, kamen jetzt schon über 30 Jungen und junge Männer zum zweistündigen Turnier. Die letzte Viertelstunde war dem ultimativen Spiel Männer gegen Knaben (+ Chorleiter Ulrich Kaiser) vorbehalten, das die Knaben souverän mit 3:1 gewannen. Aber sehr lang muss sich die Fußball-Sehnsucht der Jungen nicht gedulden: In wenigen Tagen geht es zum Probenwochenende nach Verden – mit Fußball in jeder freien Minute.
Filmteam von Radio Bremen beim Knabenchor 17. März 2019
Genau sechs Stunden wurden für die Filmaufnahmen eingeplant, um genügend Material für den heute veröffentlichten Beitrag in „buten un binnen“ zur Verfügung zu haben. Nach Einblicken in die Probenarbeit von Kurrende IV und dem Konzertchor, kamen neben einem Interview mit Chorleiter Ulrich Kaiser auch noch einzelne Sänger zu Wort. Redakteur Mathias Siebert freute sich auf „sehr, sehr viel Arbeit“, da nahezu jede Einstellung direkt sendefähig gewesen sei. Und natürlich wurde auch gleich über ein Folgeprojekt gesprochen …
Probenwochenende der Kurrende I in Bad Zwischenahn 17. März 2019
Für fast alle der mitreisenden 17 Jungen wurde es die erste Chorfahrt überhaupt. Und diese ließen sich selbst von hartnäckigem Nieselregen kein bisschen ihrer guten Laune nehmen. In sehr intensiven Proben wurde das Programm für den Gottesdienst am 24.3.2019 erarbeitet, aber es blieb auch Zeit für Einzel- und Gruppenstimmbildung, Notenlehre-, Rhythmus- und Gehörbildungsübungen. Ganz wie bei den „Großen“ im Konzertchor gab es Tischlieder vor und nach den Mahlzeiten sowie einen Abendsegen vor dem Bettgang. Chorleiter Ulrich Kaiser knüpfte außerdem an zwei Traditionen des Chorgründers Harald Wolff an: Einen morgendlichen Waldlauf um 7:30 Uhr für alle Frühaufsteher (über die Hälfte war dabei) und „stille“ Mahlzeiten mit gleichzeitigem Vorlesen. Eine Sängermutter schrieb begeistert an den Chorleiter: „Schön auch, dass Sie, Herr Kaiser, mit den Jungs in der ´Matsche` Fußball spielen. Eine super Kombination aus Arbeit, Sport, Gemeinschaft …“
„Kohlfahrt“ der Männerstimmen 4. März 2019
Bei uns wird GEMEINSCHAFT groß geschrieben. Und so wanderte der 30-köpfige Männerchor am vergangenen Samstag nach einer sehr gelungenen Chorvesper von der Stadtkirche zum Gemeindezentrum, wo bereits ein leckeres Grünkohlessen wartete. Statt der sonst bei Kohlfahrten üblichen „Trinkpausen“ wurde während des 75-minütigen Fußmarsches an nahezu jeder Ampel ein Männerchorgesang angestimmt. Und gleich nach dem Nachtisch ging es weiter. Ob weltlich oder geistlich, alt oder neu – Hauptsache: Es wird gesungen. Chorleiter Ulrich Kaiser im Anschluss: „Wir müssen dringend unser Repertoire erweitern“.
Faschingsproben bei den Kurrenden 28. Februar 2019
Auch an uns ging Fasching nicht vorbei. Alle Kurrenden kamen in den Genuss, den “Zwillingsbruder” von Herrn Kaiser kennen zu lernen. Dieser ist als Clown unterwegs, weil er überhaupt nicht singen kann … Und so gab es zwischen ein paar lustigen Liedern („Jetzt fahrn wir übern See, übern See, jetzt fahrn wir übern – “) auch noch Schokoküsse und Saft. Ein bisschen Spaß muss sein!
Amtseinführung von Ulrich Kaiser 10. Februar 2019
In einem feierlichen Gottesdienst ist Ulrich Kaiser in das Amt als Kantor und Leiter des Knabenchores eingeführt worden. Erster Höhepunkt waren die zahlreichen Segensworte von Pastoren, Bauherren, Chorsängern, Elternvertretern, dem Kirchenvorstand und den KantorenkollegInnen. Ulrich Kaiser bedankte sich musikalisch und brachte mit „seinem“ Knabenchor und dem Orchester Laudate, Cantate die Kantate „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“ von Johann Sebastian Bach zu Gehör. Später kündigte er dem Konzertchor eine weitere Aufführung dieser Kantate in der Leipziger Thomaskirche an, was die Jungen mit Begeisterung aufnahmen. Im Anschluss an den Gottesdienst hatten endlich auch die drei Kurrenden ihren großen Auftritt und gaben Kostproben aus ihrem aktuellen Repertoire, bevor sie mit den Köstlichkeiten des großen Buffets belohnt wurden.
Der Knabenchor geht auf Talentsuche in die Grundschulen 21. Januaar 2019
Die ersten beiden Versuche im Herbst waren äußerst vielversprechend. Nun werden im Frühjahr etwa 50 verschiedene Schulklassen besucht. Ein ausführlicher Bericht folgt…
Neujahrsempfang 16. Januar 2019
Mit seinem 1. Neujahrsempfang hat der Knabenchor eine neue Tradition begründet. Auf Einladung des Freundeskreises des Knabenchores waren neben den Chorsängern und deren Verwandten auch weitere Persönlichkeiten in die Kirche Unser Lieben Frauen gekommen, um das neue Chorjahr feierlich zu eröffnen. Die Jungen bedankten sich beim zahlreichen Publikum mit musikalischen Beiträgen jeder einzelnen Formation – von der neuen Kurrende IV (3-6 Jahre), die ihren allerersten öffentlichen Auftritt hatte, bis zum Männerchor. Besonders beeindruckend war dabei nach Ansicht vieler Gäste, die konsequente sängerische Entwicklung zwischen den einzelnen Chorgruppen zu erleben. Zum Höhepunkt wurde der gemeinsame Gesang aller 120 Chorknaben mit dem Kanon „Neues Jahr und neue Zeit“, bevor dann die Gläser klangen.